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Das Seniorenbüro der Diakonie in Schopfheim ist bei Altersarmut oft ein Rettungsanker
Altersarmut war ein großes Thema im Verwaltungsausschuss. Für die Diakonie hatte Sonja Steiger Gelegenheit, über Fallbeispiele zu berichten. Ein Drittel der Tafel-Kunden sind alte, bedürftige Menschen.
Mi, 20. Nov 2024, 16:15 Uhr
Schopfheim
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Ein besonderer Härtefall war ein 64-Jähriger, der in die Offene Seniorensprechstunde der Diakonie kam. Er war in großer Not. Sein Konto war gesperrt worden, er war überschuldet, und Gläubiger hatten einen Pfändungsbeschluss erwirkt. Im Laufe des Beratungsgespräches stellte sich heraus, dass K. seit Monaten keine Miete, keinen Strom, etc. mehr zahlen konnte, es gab einige Gläubiger. "Herr K. war völlig überfordert mit den Anforderungen, hält Termine beim Jobcenter nicht ein", berichtete die Diakonie. Aufgrund des ruhenden Bürgergeldanspruchs leistete das Jobcenter auch keine Krankenkassenbeiträge mehr, der Versicherungsschutz war gefährdet. Dabei benötigte der Senior regelmäßig ambulante medizinische Versorgung, auch in der Uniklinik Freiburg, inklusive der Krankenfahrten dorthin.
In dieser hoffnungslosen Situation war das Seniorenbüro der Diakonie der letzte Rettungsanker. Die Sozialarbeiterin des Seniorenbüros nahm Kontakt auf zu Gläubigern, Ämtern und im Helfernetzwerk. Folgende Unterstützungsleistungen wurden erbracht: Sie leistete Akuthilfe zur Existenzsicherung, gab Lebensmittelgutscheine aus und beantragte. Krankenkasse, Vermieter, Stromanbieter und weitere Gläubiger wurden kontaktiert, um die desolate Existenz wieder in die Spur zu bringen. "Schließlich wurden noch ergänzende Hilfen wie zur Tafel vermittelt", berichtet die Diakonie. Auch die Seniorenbeauftragte Dagmar Stettner berichtete von einer Zunahme der Fälle, die am Existenzminimum leben, mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht zurechtkommen und durch hohe Nebenkosten überfordert werden.
Die Wohnungsnot ist ein riesiges Thema
"Das Fallbeispiel hat mich sehr betroffen gemacht", gestand Hildegard Pfeifer-Zäh für die Freien Wähler. Es sei erschütternd, "dass eine Person so durchs Raster fallen kann". Ihre Frage an die Expertinnen Sonja Steiger und die Seniorenbeauftragte Dagmar Stettner: "Was kann man machen?" Das Seniorenbüro der Diakonie sei die erste Anlaufstelle in Notlagen, berichtete Steiger. "So erreichen wir die Leute." Sie ergänzte: "Die Wohnungsnot ist in Schopfheim ein riesiges Thema." Für die SPD knüpfte Peter Ulrich daran an und meinte, man dürfe auch in finanziell schwierigen Zeiten "den sozialen Wohnungsbau nicht aus den Augen verlieren". Sonja Steiger schloss mit dem Appell: "Unsere Kooperationsvereinbarung läuft 2027 aus. Machen Sie sich schon jetzt Gedanken, wie es dann weitergeht." Bürgermeister Dirk Harscher bedauerte, dass die Tendenz der Altersarmut leider eher steigend sei, und dankte den Vertreterinnen der Diakonie für ihre engagierte Arbeit.
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