Ein Jahr nach dem Erdbeben sind die Zeltlager in Haiti immer noch überfüllt und die Cholera grassiert. Aus dem Provisorium ist ein Dauerzustand geworden.
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Die Trümmerberge sind kleiner geworden – und dennoch kehrt mit jedem Meter des Weges von Port-au-Prince nach Léogâne die Erinnerung an den Tag zurück, der Haiti in weniger als einer Minute zum hilflosesten Land der Welt gemacht hat. Die Fahrbahndecke ist aufgebrochen, manchmal liegt ein halber Meter Höhenunterschied zwischen den aufgerissenen Straßenteilen. Täglich quält sich eine Karawane von Autos, Bussen und Geländewagen über diesen Weg. Alle Pendler erfahren so: Zur Normalität ist es in Haiti noch eine weite Reise. Nicht nur auf der Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt und Léogâne ist Geduld gefragt, im ganzen Land geht der Wiederaufbau nur mühsam voran.
45 Sekunden bebte am 12. Januar 2010 die Erde, allein in der Hauptstadt Port-au-Prince stürzten mehr als 190 000 Gebäude in sich zusammen. Mit 7,0 auf der Richter-Skala war das Beben zwar nicht das stärkste in der ...