Darum ist Spucke ein richtiger Supersaft

Speichel hilft beim Essen und lässt Wunden schneller heilen. Einen Liter verbraucht man jeden Tag. Auch wenn manche sie total eklig finden: Unsere Spucke ist ein Supersaft.  

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Sie hat richtig viel Spucke: Eine Kuh schluckt täglich fast 100 Liter. Foto:  DPA Deutsche Presse-Agentur GmbH
Ohne Spucke könnten wir keine Bonbons lutschen oder Schokolade von den Fingern schlecken. Trockene Speisen würden uns einfach im Hals stecken bleiben. Außerdem schützt der Speichel unsere Zähne: Er spült Essensreste aus kleinen Ritzen heraus und legt sich wie ein Film um die Zähne. So können keine gefährlichen Säuren die Zähne kaputt machen. Spucke lässt auch Wunden schneller heilen. Das macht ein ganz bestimmter Stoff mit dem Namen Histatin, der in der Spucke enthalten ist. Eine Schürfwunde am Knie kann man prima mit Spucke einschmieren, damit sie besser abheilt – aber nur mit der eigenen. Denn bei jedem Menschen ist die Zusammensetzung der Spucke anders, je nach dem, was man isst. Auch Tiere lecken ihre Wunden.
Spucke wird in den Speicheldrüsen hergestellt. Sie befinden sich vor den Ohren und unter dem Kiefer. Dort machen sie aus unserem Blut Spucke. Wie das geht? Zuerst wird das Blut gefiltert. Dann ist es nicht mehr rot und besteht zu 95 Prozent aus Wasser. Dann kommen noch Mineralien und sogenannte Enzyme hinzu – fertig ist der Speichel. Davon produziert unser Körper jeden Tag etwa einen Liter. Das ist viel, aber nichts im Vergleich zur Kuh: Als Wiederkäuer braucht sie täglich zwischen 80 und 100 Liter Speichel, fast eine Badewanne voll. Übrigens: Fußballer haben nicht mehr Spucke als andere Menschen. Wenn sie quer über den Rasen spucken, ist das meist nur das Wasser aus ihren Trinkflaschen.

Wenn man sagt "Da bleibt mir glatt die Spucke weg", ist das nicht erfunden. Wenn wir Angst haben oder ganz aufgeregt sind vor einer Klassenarbeit, kriegen wir wirklich einen ganz trockenen Mund. Dann spart unser Körper Flüssigkeit und meldet den Speicheldrüsen: Weniger Spucke machen! Umgekehrt läuft uns manchmal das Wasser richtig im Mund zusammen, wenn wir etwas Leckeres riechen oder einfach nur an unser Lieblingsessen denken. Dann bekommen die Speicheldrüsen die Nachricht: Wir brauchen mehr Spucke, bald gibt’s was zu essen!

Einige Tiere weichen mit ihrer Spucke nicht nur die Nahrung auf. Das Lama spuckt sie dem Feind ins Gesicht, wenn es in Gefahr oder sauer ist. Weil der Speichel mit Magensäure vermischt ist, riecht er sehr unangenehm und brennt in den Augen. Zecken betäuben mit ihrer Spucke die Stelle, an der sie in die Haut stechen, damit sie ungestört unser Blut schlürfen können. Besonders wertvoll ist die Spucke der chinesischen Seidenraupe: Ihre Speichelfäden kommen bereits getrocknet aus dem Mund, und sie webt daraus ihre Kokons. Und aus denen stellt der Mensch Stoffe her. Seide ist also nichts anderes als getrocknete Tierspucke.
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