Darf's ein bisschen billiger sein?
Der Einzelhandel stellt sich stur: Seit gestern ist Feilschen erlaubt, doch Nachlässe sind kaum drin.
Jörg Buteweg, Petra Kistler & Karl-Heinz Fesenmeier
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"Können Sie nicht noch was am Preis machen?" An den Spruch werden sich die Deutschen erst noch gewöhnen müssen. Was bislang halblegal war, ist seit gestern erlaubt: Händler und Kunde dürfen den Preis für eine Ware frei aushandeln; Nachlässe sind nicht länger auf drei Prozent beschränkt. Mund aufmachen - oder das Portemonnaie? So einfach ist es dann doch nicht. Ein Bericht von dreien, die auszogen, um das Handeln auszuprobieren - und mit fast leeren Händen zurückkamen.
Die roten Sandalen . . .. . . sind witzig: rote Sohle, rotes Lederband, 150 Mark - ganz schön happig für die restlichen heißen Tage. Die Größe stimmt, im Gegenteil zum Preis. "Gibt's einen kleinen Nachlass?" Die Verkäuferin zuckt hilflos mit den Schultern. "Das kann nur der Chef entscheiden." Doch der ist nicht da und kommt heute auch nicht mehr. Kein Chef, kein Rabatt, kein Geschäft. "Warten Sie doch", sagt die Verkäuferin. "Schlussverkauf ist erst nächste Woche." Feilschen? Fehlanzeige! Der Chef, heißt es später, sei nie da.
Der Einzelhandel hat seine 2,8 Millionen Verkäufer auf die Schlacht um jeden Preis vorbereitet. "Wehret den Anfängen", lautet die Parole. Argwöhnisch schaut die Branche, ob Kollegen dem Druck der Kunden standhalten. "Bei uns wird nicht gehandelt", hieß es in Freiburg am ...