Dame spielt und gewinnt: Auf zur Schach-WM
Erfolg für Silvia Spiegelberg.
Christoph Schindler
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Während andere Mädchen ihres Alters lieber Fußball spielen oder tanzen, trainiert die Schülerin aus dem Rieselfeld jede Woche beim Schachklub Freiburg-Zähringen 1887. Mit neun Jahren hatte Silvia zum ersten Mal die Figuren über ein Schachbrett geschoben: Zu Weihnachten bekam sie eine Spielesammlung und war sofort angetan von dem kariertem Brett. Durch ihren Vater lernte sie die ersten Regeln und Züge. "Mittlerweile ist es langweilig gegen ihn geworden", erzählt Silvia und schmunzelt.
Im Schachklub Zähringen dann verbesserte sie kontinuierlich ihre Fähigkeiten, wurde Badische Meisterin und belegte schließlich bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften den vierten Platz. Bei den diesjährigen Meisterschaften hat sie den dritten Platz geschafft – und damit ist sie bei den Weltmeisterschaften dabei, die im Oktober in Griechenland stattfinden werden.
Silvia tritt in der Kategorie U14 der Mädchen an. Spiele während eines Wettkampfs dauern im Durchschnitt fünf Stunden. Währenddessen herrscht absolute Konzentration und Totenstille – auch bei den Zuschauern: Wer redet, wird sofort des Raumes verwiesen. Am Wochenende spielte Silvia gegen etwa 30 Gegnerinnen gut und konzentriert, hatte einen Durchhänger in der Mitte und rappelte sich zum Schluss gegen eine starke Gegnerin nochmal hoch – ein Remis reichte dann für den dritten Platz.
Der Weg dahin war nicht immer glatt. "Ich hatte auch eine Meisterschaft, bei der ich richtig schlecht gespielt habe", so die 14-Jährige. Danach wollte sie aufhören. Doch ihr Trainer habe sie wieder motiviert, sagt sie. Deshalb rät die Schülerin, die aufs Droste-Hülshoff-Gymnasium in Herdern geht, allen Anfängern: "Einfach nicht verzweifeln, immer weiter üben."
Es ist nicht gerade die Regel, dass eine 14-Jährige auf so hohem Niveau spielt. Keine Ausnahme ist sie dagegen, wenn es um die Schule geht: "Physik ist eines meiner Hassfächer." Fremdsprachen hingegen machen ihr einen riesen Spaß; sie beherrscht bereits vier, darunter Rumänisch – das spricht sie oft mit ihrer rumänischstämmigen Mutter.
Ihre Freunde finden Silvias Hobby cool. "Aber leider spielt keiner Schach." Macht nichts. Denn Silvia Spiegelberg betreibt nicht nur Denksport: Eine weitere große Leidenschaft von ihr ist das Schwimmen. Und beruflich? Gerne möchte Silvia in einem Bereich arbeiten, in dem sie mit Kindern zu tun hat. Schach spielen als Beruf, das kann sie sich weniger vorstellen. Nur als Hobby, da wird sie weiterhin spielen – bald sogar bei den Weltmeisterschaften.
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