Puschini in Waldkirch
Corona-Schnelltests statt Fasnetskostüme
Bei Puschini in Waldkirch wird auf Corona getestet. Vier schnelle und kostenfreie Verfahren werden dort angeboten. Am am 22. Januar findet ein 24-Stunden-Marathon statt.
Di, 18. Jan 2022, 16:46 Uhr
PR-Artikel
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Vor dem Jahreswechsel haben beide einen Teil der Einnahmen des Testzentrums der Waldkircher Tafel gespendet. Das Geld wurde für Geschenke an Kinder einkommensschwacher Eltern verwendet. Weiter geht es in wenigen Tagen. Am 22./23. Januar ist das Zentrum von 10 bis 10 Uhr zu einem 24-Stunden-Marathon geöffnet (Registrierung und Anmeldung hier). Erhofft werden dann viele Probanden. Denn pro durchgeführtem Test werden fünf Euro der Kinderkrebshilfe in Freiburg zufließen. Und das, so Puscher, soll nicht das Ende sein.
Sein Zentrum betreibt er mit Genehmigung des Gesundheitsamts, wie das eine Landesverordnung seit Mai 2020 auch Privatpersonen erlaubt. Dafür hat er ein umfassendes Hygienekonzept einzuhalten und die Anbindung an die Corona-App sicherzustellen. Dass mit Omikron und steigenden Inzidenzen überall im Elztal wieder Mietcontainer für Tests aufgestellt wurden, nimmt Puscher in Kauf. Denn er ist überzeugt, mehr zu tun. Unter anderem verweist er auf seinen 300 Quadratmeter großen, genügend Abstand bietenden Raum, hohe Testkapazität, ein schnelles Abwicklungssystem und auch die Anpassung an besondere Empfindlichkeiten seiner Kunden.
Besonders gefreut habe ihn zuletzt das allseitig erhaltene Lob. Denn über Heiligabend, die Weihnachtstage und zum Jahreswechsel war das Zentrum durchgehend geöffnet, um Personen noch kurzfristig Tests für Familien-, Gastronomie- oder Heimbesuche zu ermöglichen.
Im Puschini-Zentrum stehen immer drei Plätze und mit je einem Tester sowie zwei Personen für die Abwicklung bereit. Bei zu erwartendem Andrang sind schnell auch sechs Plätze möglich. Alle Tester wurden durch einen Facharzt eingewiesen. Die Schulung umfasste die Testdurchführung, die Handhabung der Schutzkleidung, die Dokumentation und die Vermittlung eines medizinischen Grundverständnisses zur Virusinfektion. Jede Testperson hat im Zentrum die Wahl zwischen vier Testverfahren; je nach Empfinden kann im vorderen oder tiefen Nasenbereich, durch Rachenabstrich oder – mittels Lolli – das Sputum getestet werden. Eine Anmeldung mit den persönlichen Daten ist nur einmal beim ersten Besuch nötig. Danach wird ein persönlicher QR-Code auf das Smartphone gescannt, mit dem man in der Kartei dauerhaft registriert wurde. Spätere Besuche, so Puscher, reduzieren sich dadurch auf wenige Sekunden. Das Testergebnis wird per Mail zugesandt.
Für nicht technikaffine Personen ist auch die schriftliche Bescheinigung möglich, auf die man etwa 15 Minuten warten muss. Sämtliche Tests sind seit Dezember wieder kostenlos. Die Abrechnung mit dem Zentrum geschieht durch die Kassenärztliche Vereinigung jeweils bis zum Dritten des Folgemonats. Die Bezahlung erfolgt zum 20. des Monats, erzählt Puscher. Weit mehr als 1000 Personen seien seit der Wiedereröffnung getestet worden; positive Testergebnisse hätten sich indes unter einem Prozent gehalten. In diesen Fällen musste das Zentrum dann seiner Meldepflicht gegenüber dem Gesundheitsamt nachkommen.
An die Behandlung durch die staatlichen Ämter erinnert sich Puscher allerdings nicht so gern. Beim Lockdown 2020 und danach sei er mit seiner Geschäftsausrichtung schnell in finanzielle Not geraten, da es für den Totalausfall seines Umsatzes keinen Ausgleich gegeben habe. Auch eine alternative Anerkennung als Event-Gewerbe wurde ihm versagt. Gleichzeitig war viel Liquidität in hohen, nicht absetzbaren Lagerbeständen gebunden. In dieser Situation habe ihm ein Mieter zunächst weitergeholfen.
Im Juli 2021 errichtete er im leer geräumten Erdgeschoss das Corona-Testzentrum, in dem auch Puschers Frau eine Anstellung fand. Dies ging kurze Zeit gut. Im Spätjahr 2021 wurde die Kostenfreiheit der Tests jedoch aufgehoben. Puscher übt daran noch heute Kritik. Viele Rentner oder Ungeimpfte hätten so täglich für einen Test bezahlen müssen, um ihren Partner im Heim besuchen oder den Arbeitsplatz aufsuchen zu können. Gerade sozial schwache Personen konnten das nicht aufbringen. Im Waldkircher Zentrum habe man deshalb weiter kostenlos testen wollen.
Als der Pächter daraufhin von Unbekannten bedroht wurde, hat er aufgegeben. Das Zentrum war geschlossen, bis es Puscher im Dezember wieder eröffnet hat.
Seitdem trägt er selbst die Kosten für die Beschaffung von Testkits und Einwegschutzkleidung. Er bezieht alles aus dem Großhandel. Bis zu 200 verschiedene Kits gebe es dort, in einem Preisspektrum zwischen 80 Cent und fünf Euro, berichtet er. Die Auswahlentscheidung liege allein in seiner Verantwortung. Dabei achte er darauf, dass seine Kits auch eine Infektion mit der Omikron-Variante erkennen. Gleichzeitig bleibe aber stets eine Ungewissheit, dass Wissenschaft und Politik im Nachhinein auch hier zu neuen Bewertungen gelangen.
Nach der aktuell gültigen Alarmstufe II des Landes brauchen Ungeimpfte täglich einen negativen Schnelltest zum Besuch ihrer Arbeitsstätte; vollständig geimpfte Personen brauchen ihn nach der 2G-plus-Regel zum Besuch von Gastronomie und Einrichtungen mit Publikumsverkehr. In Schulen und Kindergärten gilt nun eine dreimalige Testpflicht pro Woche. Für sie alle ist und bleibt sein Testzentrum sieben Tage in der Woche offen, erklärt Patrick Puscher. Solange der Staat Testpflichten nicht aufhebt, werde er es weiter betreiben. Er möchte die Schließzeit so überbrücken. Seine Hoffnung bleibt aber, bald wieder sein Geschäft aufmachen zu können, in das er viel hineingesteckt hat.
Vom 22. Januar, 10 Uhr bis 23. Januar, 10 Uhr spendet das Testzentrum in der Lange Straße pro durchgeführten Test fünf Euro an die Kinderkrebshilfe, die Station Escherich Freiburg und ausgewählte Fördervereine.
Hier einfach einmalig registrieren und dann zum Testen anmelden.
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