20 Jahre nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens schweigt die Kommunistische Partei das Niederschlagen des Studentenprotests noch immer tot
Die Touristen kommen kurz vor Sonnenaufgang. Mit einheitlichen Schirmmützen steigen sie aus ihren Bussen und folgen den Fähnchen der Reiseleiter, die per Megafon lustlos Erklärungen herunterleiern: 40 Hektar, größter gepflasterter Platz der Welt. Hier das Denkmal der Revolutionshelden, dort das Mausoleum des Vorsitzenden Mao. Im Westen die Große Halle des Volkes, im Norden das Tor des Himmlischen Friedens.
Dann erschallt Musik, Tausende Besucher drängen sich um den Flaggenmast, an dem Soldaten in Paradeuniformen mit zackigen Bewegungen eine rote Fahne befestigen und zum Klang der Nationalhymne in die Höhe ziehen. "Steht auf, seid kein Volk von Sklaven mehr", singen einige mit. Am Ende wird ...