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Buntes Fest der Flüchtlingshilfe Hohberg

  • Do, 26. September 2024
    Hohberg

     

Unter dem Motto "Hohberg ist bunt" hat das Flüchtlingsnetzwerk Hohberg am Samstag zu einem internationalen Begegnungsfest in Niederschopfheim geladen. Das Netzwerk Flüchtlingshilfe gibt es seit zehn Jahren.

Nach einem kleinen Trommel-Workshop li...n Niederschopfheim beim Fest erbeben.   | Foto: Flüchtlingsnetzwerk
Nach einem kleinen Trommel-Workshop ließen die Teilnehmenden den Pfarrsaal in Niederschopfheim beim Fest erbeben. Foto: Flüchtlingsnetzwerk
Im Jahr 2014 war das Netzwerk auf Initiative der Niederschopfheimerin Claudia Seitz und ihrer Tochter Anke gegründet worden, heißt es in einem Pressebericht des Flüchtlingsnetzwerks über das Fest im Pfarrsaal. "Ich möchte Danke sagen für den Einsatz und das Durchhaltevermögen aller ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, sei es als Familienpaten, in der Hausaufgabenbetreuung, bei Sprachkursen, Nachhilfe oder bei der Mitarbeit im Integrationstreff und Lädele", richtete Claudia Seitz das Wort an die Gäste.

Mit Interviews stellte die Moderatorin Theresia Schaub-Oelbe, selbst engagierte Flüchtlingshelferin im Netzwerk, dem Publikum gut integrierte Geflüchtete aus Hohberg vor. Emran kam 2016 aus Afghanistan nach Hohberg, hat Sprachkurse absolviert, selbstständig über Kurse im Internet weitergelernt und Vorbereitungsklassen für Geflüchtete an der Berufsschule in Lahr besucht. Er hat einen Beruf gelernt und arbeitet nun in Festanstellung. Mit seiner Frau will er sein Leben weiter aufbauen. Die Irakerin Harivan kam 2015 als 18-Jährige. Sie lernte die Sprache, machte eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Sie arbeitet in einem Pflegeheim. Ihr ist wichtig, mit den Bewohnern einfühlsam umzugehen. Auch wenn sie leider in der Öffentlichkeit manchmal noch Vorbehalte gegenüber Ausländern erlebe, fühle sie sich hier gut integriert. Auch Familie Almhyesin aus Syrien wurde vorgestellt. Sie ist seit 2015 in Hohberg. Alle Familienmitglieder sprechen inzwischen sehr gut Deutsch. Die Töchter gehen zur Schule. Mohamad besucht nach seinem Schulabschluss das Gymnasium und will Medizin studieren. Die Großfamilie hat 2023 die Einbürgerung erreicht. Auf die Frage, was er an Deutschland schätze, antwortete der Vater Hussam, wie froh er sei über die Demokratie, über das Wahlrecht und darüber, dass jeder ohne negative Konsequenzen seine Meinung sagen dürfe.

Dem Flüchtlingsnetzwerk verdankten sie Unterstützung und Begleitung durch Paten und Ehrenamtliche, wie alle Interviewten erwähnten. "Wenn ich die Erfolgsgeschichten höre, bin ich stolz und dankbar für die Arbeit und den Einsatz der Ehrenamtlichen in den letzten zehn Jahren, aber auch für den Integrationswillen und die Lernbereitschaft der geflüchteten Menschen", so das Fazit von Gründerin Claudia Seitz.

Der Hohberger Bürgermeister Andreas Heck betonte, dass die Gemeinde die Integrationsarbeit nicht alleine leisten könne. Ropeskipping-Einlagen von Duah, Asra und Melek auf der Pfarrsaalbühne, ein internationales Büffet, unter anderem mit frischem Fladenbrot von Rausche Farhan, Spiele für Kinder sowie zwei Frauen aus Nigeria, die Kindern Zöpfchen in die Haare flochten und Kerstin Schaub und Claudia Graf-Glatz, die ihnen Tattoos schminkten, ergänzten das Fest. Vor dem Pfarrsaal durften Kinder zudem auf den beiden Eseln der Familie Ehret reiten.

Zum Anfang war der Chor der Grundschule Niederschopfheim unter der Leitung von Lehrerin Yvonne Melchert mit Kerzenlicht und Friedensliedern in den Pfarrsaal eingezogen und sorgte mit einem Loblied auf das schöne Leben in Niederschopfheim für beste Stimmung.

Zum Abschluss brachte schließlich die Trommelgruppe um Annette Lorenz-Kalomba mit afrikanischen Rhythmen und Gesängen den Pfarrsaal zum Beben.

Ressort: Hohberg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 26. September 2024: PDF-Version herunterladen

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