Ein großes Bekenntnis zur Freundschaft

Gleich drei Freundschaften pflegt die Gemeinde Hohberg ins benachbarte Elsass. Am Donnerstag sind die Verbindungen zwischen Hofweier, Niederschopfheim, Diersburg sowie Goxwiller, Eschau und Duppigheim besiegelt worden.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Bürgermeister und Ortsvorsteher mit Straßenschildern, die die Entfernung zwischen den jeweiligen Orten anzeigen. Foto: Gerold Erb
Eine ganz besondere Gemeindepartnerschaft ist mit einem Festakt im Europäischen Forum am Rhein zwischen der deutschen Gemeinde Hohberg und den französischen Gemeinden Duppigheim, Eschau und Goxwiller begründet worden. Bereits vor der Gemeindereform in Baden-Württemberg im Jahre 1974 wurden zwischen den seinerzeit noch selbstständigen Gemeinden Niederschopfheim, Hofweier und Diersburg die ersten Bande mit den genannten französischen Gemeinden geknüpft. Auf Initiative des amtierenden Bürgermeisters des Gemeindeverbunds Hohberg, Andreas Heck sollte, diese Verbindung jetzt auf neue Beine gestellt werden.

Im Rahmen seiner Begrüßung ging der Erste Landesbeamte Nikolaus Störmer zunächst auf den bewusst gewählten Ort der Feierstunde ein. "Das Europäische Forum am Rhein symbolisiert die enge Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland", so Störmer. Im Folgenden beschrieb er die zahlreichen Projekte, die zwischen den Verwaltungen nicht nur für touristische und kulturelle Impulse sorgen. Auch müsse man den bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung sehen, wenn unter den 2,3 Millionen. Beschäftigten in der Oberrheinregion 100.000 Grenzgänger zu verzeichnen sind. "Die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg ist eine Win-Win-Situation", fügte Störmer hinzu. Und daraus lasse sich auch die besondere Bedeutung der neuen Partnerschaft zwischen Hohberg und Duppigheim, Eschau und Goxwiller ableiten.

An Symbolkraft kaum zu übertreffen war das anschließende musikalische Theaterstück mit dem Titel "Marlene Piaf – Das Leben zweier Diven", das von Protagonisten des Theaters Eurodistrict Baden-Alsace aufgeführt wurde. Die Aufführung beschrieb das Leben der beiden prominentesten weiblichen Film- und Musikgrößen ihrer Zeit, von den Höhen und Tiefen ihres Lebens, ihren Liebesbeziehungen und ihrer lebenslangen Freundschaft.

Die sich anschließenden Grußworte der Bürgermeister aus den jeweiligen Gemeinden betonten die Bedeutung der bereits langjährig bestehenden Verbindungen und den zahlreichen, freundschaftlichen Begegnungen bei Festen und Feierlichkeiten. Julien Haegy, Maire von Duppigheim, ist davon überzeugt, dass diese Partnerschaften ein wichtiger Beitrag sind, "damit unsere Kinder in einer Zukunft des Friedens in Europa aufwachsen können". Der Eschauer Maire Yves Sublon ging auf die aktuell angespannte Situation in Europa ein. "Europa braucht jetzt besonders die Bürger", ist er überzeugt. Suzanne Lotz von Goxwiller beschrieb die enge Zusammenarbeit zwischen den Schulen und sieht in der Neuaufstellung der Gemeindepartnerschaft eine Chance, um die Zusammenarbeit und Freundschaft in den aktuell angespannten Zeiten weiter zu vertiefen.

Alle drei Gemeindevorsteher bedankten sich ausdrücklich für die Initiative von Bürgermeister Andreas Heck. Dieser sieht in der Partnerschaft der Gemeinden ein Bekenntnis zur grenzüberschreitenden Freundschaft, um den schwierigen Entwicklungen in Europa und der ganzen Welt auf kommunaler Ebene entgegenzutreten. "Was wir hier heute beginnen, ist gelebte Wirklichkeit. Dies ist ein Fest der Freundschaft", und er fügt hinzu. "Hier treffen sich Menschen, nicht Institutionen." Die gemeindepartnerschaftliche Verbindung einer deutschen mit drei französischen Gemeinden sei ein einzigartiges Projekt.

Der Festakt endete unter großem Applaus mit der Besiegelung der neuen Gemeindepartnerschaft, in dem die Bürgermeister unter Verlesung des Inhalts ihre Unterschrift auf die jeweilige Urkunde setzten.

Städtepartnerschaften

Die Idee der Städte- und Gemeindepartnerschaften geht schon auf das frühe Mittelalter zurück. Bereits im Jahre 836 gab es eine urkundlich belegte Verbindung zwischen dem französischen Le Mans und dem deutschen Paderborn, die aber erst im Jahre 1967 durch einen formellen Vertrag zur Städtepartnerschaft wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam den sukzessive sich entwickelnden Jumelagen zwischen Frankreich und Deutschland eine besondere Bedeutung zu, denn sie dienten auf kommunaler Ebene der Überwindung der alten Feindbilder und trugen entscheidend zur Aussöhnung beider Völker bei. Durch die unmittelbare Grenznähe der Gemeinden in der Oberrheinregion waren und sind die Gemeindepartnerschaften und die daraus entstandenen Freundschaften dies und jenseits des Rheins bis heute ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung und Friedenssicherung im Zentrum von Europa.
Schlagworte: Nikolaus Störmer, Andreas Heck, Suzanne Lotz von Goxwiller
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel