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Bürgerinitiative in Denzlingen warnt weiter vor der AfD

Sebastian Krüger
  • &

  • Mi, 03. Juli 2024
    Denzlingen

     

Die Bürgerinitiative für Toleranz und Demokratie hat massiv gegen die AfD mobilisiert. Dass die Partei bei der Europawahl in Denzlingen unter zehn Prozent blieb, wertet die Gruppe als Erfolg – und warnt weiter vor der AfD.

Bei der Europawahl holte die AfD in Denzlingen 9,8 Prozent der Stimmen. Damit konnte sie ihr Ergebnis gegenüber der Wahl vor fünf Jahren um 1,5 Prozentpunkte steigern, blieb aber unter dem Landesschnitt von 14,7 Prozent. Hinter der CDU (27,6 Prozent) und den Grünen (19,2 Prozent) wurde sie in Denzlingen drittstärkste Kraft. Bei der holten indes Freie Wähler, UB/ÖDP und SPD mehr Stimmen als die AfD. Zur Gemeinderatswahl trat sie nicht an, einen Ortsverband gibt es nicht.

Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Dietrich Elchlepp, der sich seit Jahrzehnten dem Kampf gegen Rechtsextremismus verschrieben hat, spricht daher von einem Teilerfolg. Die von ihm mitgegründete überparteiliche "Bürgerinitiative für Toleranz und Demokratie" sehe sich durch den Ausgang der Europa- und Kommunalwahlen in ihrem Stil der Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen bestätigt, schreibt Elchlepp in einer Pressemitteilung.

Die Initiative suche bewusst die argumentative Auseinandersetzung mit den Positionen rechtsextremer Parteien. In Denzlingen und den Städten Freiburg und Waldkirch baute sie Infotafeln auf und versuchte mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Dass die AfD in allen drei Orten bei unter zehn Prozent blieb, ermutige die Initiative, die Aufklärungsarbeit fortzusetzen.

Um antidemokratische Gesinnungen zurückzudrängen brauche es aber eine breitere Unterstützung durch Demokraten und Demokratinnen, heißt es in der Mitteilung. "Den jüngsten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus muss jetzt die Zuwendung zu jenen Bevölkerungsgruppen erfolgen, die Gefahr laufen, zu ihrem Schaden von rechtsextremen Unwahrheiten und ihren unrealistischen Forderungen verführt zu werden", ist in der Mitteilung zu lesen.

"Die jahrelange leichtfertige Passivität der demokratischen Parteien habe es der rechtsextremen Bewegung leicht gemacht, ihre Lügen und angstmachende Propaganda unters Volk zu bringen." So sei der Bürgerinitiative bei ihrer Aufklärungsarbeit aufgefallen, wie sehr Sachkenntnisse über politische Entscheidungen fehlten und wie Rechtsextreme dies ausnutzten, um das Land zu spalten und das Vertrauen in die Demokratie zu untergraben.

Ressort: Denzlingen

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