Braune Anleihen bei grünen Ideen
BZ-INTERVIEW mit dem Freiburger Historiker Franz Josef Brüggemeier über die Verbindung von Naturschutz und Nationalsozialismus.
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Die nationalsozialistische Weltanschauung hat sich stark auf biologische Grundlagen berufen. Dazu gehörte ein starkes Augenmerk auf den Natur- und Landschaftsschutz. 1933 wurde als eines der ersten Gesetze der NS-Regierung ein bis in die 70er-Jahre geltendes Naturschutzgesetz erlassen. Wie grün waren also die Nationalsozialisten? Diese Frage behandelt ein in englischer Sprache erschienener Aufsatzband, Mit einem der Herausgeber, dem Freiburger Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Franz Josef Brüggemeier, sprach Wulf Rüskamp.
BZ: Wie gehen in der politischen Farbenlehre grün und braun zusammen?Brüggemeier: Für deutsche Leser klingt der Titel in der Tat provozierend – als würde unterstellt, die Nazis seien Grüne gewesen. Das ist aber nicht gemeint. Die zentrale Frage lautet vielmehr, ob es bei den Nationalsozialisten Elemente gab, die an grünes Denken erinnern. Dabei ist der Titel im deutschen Kontext vor allem deshalb irritierend, weil die Grünen ja als eine ausdrücklich linke Bewegung angetreten waren, mit hohen humanitären Zielen und hohen moralischen Ansprüchen. In diesem Buch leitet uns die Frage, wo ökologische Zielsetzungen und grünes ...