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Botschaften mit Fäden

  • Sa, 05. Oktober 2024

     

Steinpilz und Pfifferling, Fliegenpilz und Parasol – im Herbst sammeln viele Menschen gern Pilze. Doch was sind Pilze eigentlich? Gucken wir uns das mal genauer an.

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Goldgelb und am besten knackig: der Pfifferling Foto: Andrea Warnecke (dpa)
Ein Lebewesen aus Fäden

Pilze sind Lebewesen. Das heißt sie fressen, verdauen, wachsen und bekommen Nachwuchs. Dabei gehören sie aber nicht zu den Tieren, und zu den Pflanzen auch nicht. Pilze bilden eine eigene Gruppe. Sie sind auch wirklich ziemlich besonders. Das, was wir im Wald wachsen sehen und Pilz nennen, ist gar nicht das gesamte Lebewesen. Es ist nur ein Teil davon, der sogenannte Fruchtkörper. Der kann aussehen wie ein Stiel mit Hut, wie eine Keule, eine Knolle oder eine Kruste. Der Pilz selbst ist ein Geflecht im Waldboden, das aus vielen feinen Fäden besteht. Fachleute sagen dazu Myzel. Über die feinen Fäden ernährt sich der Pilz: Sie geben eine Art Spucke ab. Darin sind bestimmte Stoffe, mit der Teile von toten Tieren und Pflanzen so sehr zerkleinert werden können, dass der Pilz sie über sein Geflecht aufnehmen kann. Die Abfälle werden so außerdem auch wieder zu Erde verarbeitet – ein enorm wichtiger Job also, den der Pilz da macht. Über die Fäden tauschen die Pilze Nährstoffe mit anderen Lebewesen im Wald aus. Und sie nutzen dieses Netzwerk auch, um sich Botschaften zu schicken: Achtung, Fressfeinde in der Nähe! Oder: Mal mehr in die Richtung dort hinten wachsen, Wasserversorgung ist super.

Giftige Exemplare

Von den Pilzen, die man in Deutschland im Wald sammeln kann, sind einige richtig giftig. So sehr, dass man sterben kann, wenn man sie isst. Wenn eine Pilzvergiftung tödlich ausgeht, ist oft der Grüne Knollenblätterpilz dran schuld. Aber auch der Kegelhütige Knollenblätterpilz, der Karbolegerling oder der Pantherpilz sind giftig. Und nicht zu vergessen: der Fliegenpilz.

Brot, Bier und Füsse

Jetzt wird es noch verrückter: Die Pilze, die wir gerne essen, sind nur ein kleiner Teil der riesigen Pilzfamilie. Zu ihr gehört zum Beispiel der üble Schimmelpilz. Wenn der in einem Zimmer an der Wand wächst, können die Menschen, die dort wohnen, krank werden. Und einen Pfirsich mit einer schimmeligen Stelle isst man besser auch nicht mehr.

Schon mal was vom Hefepilz gehört? Cooler Typ. Der hilft beim Bierbrauen und bei der Herstellung von Wein. Außerdem können wir mit seiner Unterstützung viele leckere Brote backen. Den Fußpilz wiederum will niemand an seinem Körper haben. Er sorgt für juckende, schuppige Stellen zwischen den Zehen – sehr unangenehm!

Der Riesenpilz

Das größte Lebewesen auf der Welt ist – nein, nicht der Blauwal. Sondern ein Pilz. Der gehört zu den Honigpilzen, man nennt sie auch Hallimasch. Dieser bestimmte Hallimasch wächst in den USA, im Bundesstaat Oregon. Das Geflecht dieses Pilzes erstreckt sich über eine Fläche, die etwa neun Quadratkilometer groß ist. Das sind etwa 1200 Fußballfelder. Fachleute glauben, dass der Hallimasch mehr als 2000 Jahre alt ist.

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