Bisonjagd auf der Baar

Im Schwarzwaldpark büxt einen Tag nach dem Angriff auf einen Pfleger ein Bulle mit Gefolge aus.  

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Bisons – im Kern friedlich, aber leider leicht reizbar  | Foto: Carlotta Huber
Bisons – im Kern friedlich, aber leider leicht reizbar Foto: Carlotta Huber

LÖFFINGEN. Wo gewöhnlich Wildschweine die Maisfelder durchwühlen und sich Fuchs und Hase treffen, ging die Polizei am Dienstag auf Bisonjagd. Aus dem Löffinger Schwarzwaldpark hatten sich ein Bulle, zwei Kühe und ein Kalb selbstständig gemacht. Erst am frühen Nachmittag legte sich die Aufregung: Mit Geduld, gutem Zureden und dem Wink mit Futter ließen sich die Tiere wieder in das Gehege locken.

Der Parkbetreiber hat den Verdacht, es könnten Saboteure am Werk gewesen sein, die Polizei ermittelt. Denn, so versichert der Sprecher des Unternehmens: Bei der Kontrolle am Vorabend war das Tor ordnungsgemäß geschlossen. Anderntags stand es offen, die vier Tiere waren weg. Das Veterinäramt hatte schon den Veterinärzug des Katastrophenschutzes der Stadt Freiburg alarmiert, er wäre mit Betäubungsgewehren gekommen. Denn die Frage war: Wie fängt man Bisons? Groß, mächtig und mehr als eine halbe Tonne schwer, können sie höchst gefährlich sein, wenn sie sich provoziert fühlen, weiß die Tiermedizinerin.

Das musste am Tag zuvor ein Pfleger erfahren, der im Park arbeitet. Eine Bisonkuh war verendet und das Kalb wollte nicht ablassen von der Mutter. Der Pfleger betrat das Gehege in der Absicht, die Tiere abzusondern und den Nachwuchs wegzuholen, damit man das tote Tier beseitigen konnte. Doch er sah, so schilderte er es der BZ, gerade noch den Kopf des Bisonbullen, dann flog er durch die Luft. Mit einer 30 Zentimeter langen Wunde im Oberschenkel vom Horn des Bisons kam er, wie man hört, auf den Operationstisch und wohl glimpflich davon. Die Expertin sagt, der Bulle wollte seine Herde gegen den Eindringling schützen.

Als der Bison am Dienstag mit seiner Schar drei Kilometer entfernt im Stadtwald – abseits der Stadt – auftauchte, sicherte die um Förster und Jäger verstärkte Polizei deshalb das Gelände und hielt Spaziergänger fern. Für den Fall des Falles waren sie schussbereit. Schließlich gelang es ihnen, die Bisons zum Park zurückzulenken, der Veterinärzug kam nicht zum Einsatz. Der Tipp an die Polizei zum Aufenthaltsort der Bisons kam übrigens vom Ehepaar Walliser. Es betreut im nahen Raubtierhof Tiger und Löwen.

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