Lebererkrankung
Berlin trauert um Eisbärbaby Fritz
Der kleine Eisbär Fritz aus dem Berliner Tierpark ist tot. Er starb nach einer plötzlich aufgetretenen, momentan noch rätselhaften Lebererkrankung. Die Jungtiersterblichkeit bei Eisbären ist hoch.
dpa
Mi, 8. Mär 2017, 0:00 Uhr
Panorama
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Dabei hatte alles so schön angefangen. Stolz verkündete der Berliner Tierpark – das Ostpendant zum deutlich bekannteren Zoo im Westen der Hauptstadt – am 3. November seine erste Eisbärengeburt seit 22 Jahren. Nachdem einer der Zwillinge kurz darauf gestorben war, entwickelte sich das zweite Eisbärbaby prächtig, umhegt und gepflegt von Mutter Tonja, einer siebenjährigen gebürtigen Moskauerin.
Wuchs da, zehn Jahre nach dem bis dato beispiellosen Hype um Eisbär Knut im Berliner Zoo, ein neuer tierischer Star heran? Per Kamera ließ der Tierpark die Öffentlichkeit teilhaben an dem jungen Bärenleben. Schnell elektrisierten die Bilder von dem süßen weißen Bündel, das zuletzt immerhin schon 14,5 Kilo auf die Waage brachte, die Menschen. Die Bestimmung seines Geschlechts wurde ebenso zum Medienereignis wie die Suche nach einem Namen. Mehr als 10 000 Vorschläge gingen im Tierpark ein, selbst aus Japan oder Neuseeland. Eine Jury entschied sich schließlich für die wohl deutscheste aller Varianten: Fritz.
Allerdings machte Tierparkdirektor Andreas Knieriem auch von Anfang an deutlich: "Wir wollen keinen zweiten Knut." Zudem wies er auf die Risiken für den Kleinen hin: "Die Jungtiersterblichkeit bei Eisbären liegt bei 50 Prozent."
Die Warnung kam nicht von ungefähr. Knieriem: "Das ist ein schwarzer Tag für den Tierpark und seine Besucher. Ich bin fassungslos, sehr traurig und deprimiert." Besonders schlimm sei, dass Fritz am Dienstag quasi innerhalb von zwölf Stunden aus unbekannten Gründen schwer erkrankt sei. "Wir haben derzeit keine Erkenntnisse, was dort genau passiert ist."
Um die 30 Eisbären leben derzeit in deutschen Zoos. Darunter ist im Münchner Tierpark ein noch namenloses Weibchen, das kurz nach Fritz zur Welt kam. Tierschützer lehnen die Haltung und Zucht von Eisbären in Zoologischen Gärten ab, weil dies bei den normalerweise nach viel Bewegung strebenden Tieren artgerecht nicht möglich sei. Die Organisation Peta warf den Verantwortlichen nach dem Tod von Fritz denn auch vor, Eisbärenbabys rein aus Marketing- und Profitgründen zu züchten und auf einen neuen "Knut-Effekt" zu setzen. Knieriem wies das als "Quatsch" zurück.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ