Statistik
Bereich Polizeirevier Breisach: Umkirch auf Platz 3 bei der Häufung von Straftaten
Die Polizeistatistik 2023 für Umkirch ist eher durchwachsen: Mehr Diebstähle, mehr Betrügereien, dafür weniger Fälle von Gewalt und Rauschgiftkriminalität. Dunkelfeld bei Partnergewalt.
Bevor Anja Schuler und Christian Schmidt auf Details ihres Zahlenwerkes eingingen, erläuterte der Polizeirevierleiter die Randbedingungen der Statistik: Erfasst werden demnach alle Fälle, die im Jahr vorgelegt beziehungsweise zur Anzeige gebracht würden. Schmidt erklärte, dass die Zahlen demnach entscheidend vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung abhängen, sie seien also mit Unwägbarkeiten verbunden und würden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alle strafrechtlich relevanten Vorkommnisse erfassen. Die Gesamtstraftaten werden nicht zuletzt auch von geographischen Faktoren bedingt, was gerade bei Gemeinden an bedeutenden Transitstrecken oder den grenznahen Gemeinden in Baden-Württemberg eine Rolle spielt. Insgesamt, so Schmidt, erlauben die Zahlen jedoch eine verlässliche Einschätzung der Tendenzen der Kriminalitätsentwicklung.
In Umkirch wurden im vergangenen Jahr insgesamt 250 Fälle registriert, das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Betonung liegt hier auf "Fällen", also nicht auf Straftätern oder Tatverdächtigen, die mit 110 Personen im Vergleich zum Jahr 2019 mit damals 156 Personen gesunken sind. Die Aufklärungsquote lag bei etwas weniger als der Hälfte, im Jahr 2022 waren es etwa 60 Prozent. Im Gegensatz zu 2022 gab es bei den sogenannten Rohheitsdelikten und bei Körperverletzungen jeweils 14 Fälle weniger, bei der Rauschgiftkriminalität sind es fünf Fälle weniger und bei der Gewaltkriminalität sind es neun Delikte weniger. Ein "erfreulicher Rückgang", wie Anja Schuler feststellt. Im Gegensatz dazu wurden hingegen rund 40 Diebstähle mehr bearbeitet.
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag im Jahr 2019 bei 42 Prozent, im vergangenen Jahr waren es 37 Prozent. Getrennt erfasst werden Asylbewerber, hier waren im Jahr 2019 acht Menschen tatverdächtig, im vergangenen Jahr waren es vier, also ein leichter Rückgang um 1,5 Prozentpunkte. Im vergangenen Jahr wurden neun Fälle von Partnergewalt angezeigt, 2019 waren es fünf erfasste Delikte. Zwischen diesen Jahren waren die Zahlen deutlich höher, vermutlich bedingt durch die Corona-Ausgangsbeschränkungen. Doch die Polizei geht bei der Partnergewalt von einem großen Dunkelfeld aus. Da in solchen Fällen davon auszugehen sei, dass viele Opfer von einer Anzeige absehen.
Wohnungseinbrüche, die oft mehr psychischen als materiellen Schaden mit sich bringen, sind deutlich von einem Fall im Jahr 2022 auf acht im vergangenen Jahr gestiegen. Polizeioberrat Schmidt nahm das zum Anlass, auf das Präventionsangebot der Polizei zur Einbruchsicherung von Wohnungen hinzuweisen. Deutlich angestiegen sind in Umkirch die Betrugsfälle.
Zum Abschluss ihrer Präsentation warfen die Polizeivertreter noch einen Blick auf die Verkehrsunfallstatistik: Mit 56 Unfällen im vergangenen Jahr wurden vier Unfälle weniger als im Jahr 2022 aufgenommen. Knapp ein Drittel davon waren Unfälle mit Personenschaden, davon waren drei Schwerverletzte, das heißt Personen mit stationärem Krankenhausaufenthalt infolge des Unfalls. Auffallende Unfallschwerpunkte seien in Umkirch nicht auszumachen, sagte Christian Schmidt.
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