Vermisstensuche

Beim vermissten Malterdinger Frank F. fehlt noch immer die heiße Spur

Seit fast einer Woche wird der 37-jährige Frank F. aus Malterdingen vermisst. Wie verläuft die großangelegte Suchaktion?  

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Auch am Freitag war die Polizei im Gelände auf der Suche nach Frank F.  | Foto: privat
Auch am Freitag war die Polizei im Gelände auf der Suche nach Frank F. Foto: privat

Nach bisherigen Erkenntnissen soll Frank F. am vergangenen Samstagabend gegen 22 Uhr eine private Feier in Kenzingen verlassen haben und zu Fuß den Heimweg nach Malterdingen angetreten haben. Das letzte Lebenszeichen bisher von ihm war ein Telefongespräch, das gegen 22.52 Uhr beendet wurde – seitdem konnte kein Kontakt mehr zu ihm hergestellt werden. Er ist 1,68 Meter groß, wiegt 60 Kilogramm, hat blaue Augen und dunkelbraune/schwarze Haare. Er hatte zuletzt eine rote Sportjacke an und blaue Jeans, trug Arbeitsschuhe, eine oliv-grüne Mütze und hatte eine "Dart-Handtasche" dabei. Die Polizei fahndet öffentlich nach ihm und sagt, dass eine hilflose Lage nicht ausgeschlossen werden könne. Die Vermisstensuche ist in vollem Gange, seit Tagen suchen nicht nur Polizei, sondern auch weitere Angehörige der Blaulichtfamilie wie Feuerwehr oder DLRG sowie große Suchtrupps aus der Bevölkerung nach Frank F.

In einem Fall wie diesem müsse die Polizei schnell und zielgerichtet handeln, um die vermisste Person zu finden und Gefahren zu minimieren, erklärt Arpad Kurgyis, Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, wo alle Fäden des Falls zusammenlaufen. Oftmals reicht die Anzahl der örtlichen Polizeikräfte nicht aus, um eine großflächige Suche zu gewährleisten. "Daher werden weitere Ressourcen mobilisiert. Dazu gehören Einsatzkräfte aus anderen Polizeipräsidien, Hilfsorganisationen und die Feuerwehr", so Kurgyis. Bei schwierigen Geländebedingungen oder bei Nacht kommen zusätzlich technische Hilfsmittel zum Einsatz, bei der Suche nach Frank F. beispielsweise über mehrere Tage ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera.

Kenzinger Wehr war mit Boot auf der Elz im Sucheinsatz

Die Suche im Gelände erfolgt durch ein eng koordiniertes Zusammenspiel zwischen der Polizei und den verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen. So waren die Feuerwehren aus Malterdingen und Kenzingen im Einsatz. "Wir wurden an der Suchaktion beteiligt aufgrund der Tatsache, dass wir ein Boot haben, dass geeignet ist, um die Elz abzufahren", berichtet Kenzingens Gesamtwehrkommandant Lucas Kimmi. Am Dienstagvormittag seien acht Feuerwehrangehörige gut drei Stunden im Einsatz gewesen. "Wir unterstützen die Suchaktion als Backoffice über das Amt für Brand- und Katastrophenschutz", sagt Kreisbrandmeister Christian Leiberich. Auch Taucher seien im Fall des Vermissten Frank F. bereits im Einsatz gewesen, zuletzt am Freitag. Die Polizei organisiere selbst, wenn Taucher ins Wasser gehen. "Aber wir nehmen Kontakte mit Kommunen und Kraftwerksbetreibern auf, damit der Pegelstand von Gewässern abgesenkt werden kann, damit es die Taucher leichter haben", gibt Leiberich ein Beispiel für die Hilfe aus dem Hintergrund. Maßgeblich ist die Suche eine Polizeiaktion, aber die Blaulichtfamilie mit Feuerwehr, THW, DLRG und DRK könne auf Zuruf unterstützen, so Leiberich. "Wir stehen im regelmäßigen Austausch, die wissen, was wir bieten können."

"Wer den Vermissten kennt, der weiß vielleicht auch, wo er sich gerne aufgehalten hat"Arpad Kurgyis

Auch die Unterstützung durch freiwillige Helfer aus der Bevölkerung kann bei großen Suchaktionen von Bedeutung sein, betont Polizeisprecher Kurgyis. Im Malterdinger Vermisstenfall haben sich viele freiwillige Suchkräfte aus der Bevölkerung direkt mit den Angehörigen in Verbindung gesetzt und ihre Hilfe angeboten. Kurgyis: "Die Polizei stimmt dann unter Einbeziehung der zivilen Hilfskräfte Bereiche ab, die abgesucht werden." Dabei werde gern die Ortskunde der freiwilligen Helfer genutzt. "Wer den Vermissten kennt, der weiß vielleicht auch, wo er sich gern aufgehalten hat oder wo beliebte Treffpunkte waren", so Kurgyis. Suchtrupps, teils auch mit Spürhunden, haben Frank F. in Kenzingen, Malterdingen, Hecklingen und Bombach versucht zu finden. Ortskundige sprechen durchaus auch von keinem einfachen Gebiet mit teils schwer zugänglichen Stellen, wo Frank F. entlang gekommen sein könnte. "Im Wald gibt es durchaus Stellen, wo man als Suchender vorbeigeht und nicht alles sieht", sagt Bombachs Ortsvorsteher Bruno Jägle.

Neuer Zeugenaufruf gestartet

Wird eine Person als vermisst gemeldet, werden ihre Personalien in das Informationssystem der Polizei (Inpol) aufgenommen. "Dadurch wird eine Fahndung deutschlandweit ausgelöst, alle Polizeidienststellen haben Zugriff auf das System und können im Falle einer Kontrolle feststellen, ob es sich bei der Person um eine vermisste handelt" erklärt Kurgyis. Vor dem Wochenende hat die Polizei jetzt nochmals einen Zeugenaufruf gestartet und am Freitag massive Geländesuchmaßnahmen im Landkreis Emmendingen unternommen. Sie wirbt um Verständnis, dass es dabei vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Man gehe akribisch allen Hinweisen nach, heißt es von Seiten der Kriminalpolizei Emmendingen. "Uns fehlt noch die heiße Spur", sagt Kurgyis. Hinweise werden unter 07641/5820 entgegengenommen.

Ein aktuelles Foto des Vermissten kann im Fahndungsportal der Polizei unter fahndung.polizei-bw.de/tracing/malterdingen-vermisstenfahndung aufgerufen werden.

Schlagworte: Frank F., Arpad Kurgyis, Christian Leiberich
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