Basteln in großem Stil
Am Theater wird nicht nur geschauspielert, dort gibt es auch Werkstätten für Kostüm und Maske.
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"Ich bin die Basteltante aus dem Fundus", stellt sie sich vor. Am liebsten verwendet sie nämlich Kleider aus der riesigen Theater-Sammlung, die sie verändern und neu zusammen nähen lässt. Ihre Ideen für die Kostüme findet sie überall: in ihrer Fantasie, auf der Straße oder in ihrer Bücher- und Bildersammlung. Zu jeder Figur überlegt sie sich eine Lebensgeschichte: Wie ist die Schneekönigin? Wie bewegt sie sich? Welche Stoffe und Farben passen zu ihr? Dann macht sie mit Zeichnungen und Collagen ihre "Figurinen" – so nennt man die Kostümentwürfe.
In der Damen- und Herrenschneiderei werden zu den Figurinen dann Stoffschnitte gemacht und die Kostüme genäht – mit extra dicken Nähten. "Die werden mega beansprucht und müssen super stabil sein!", erzählt Gewandmeisterin Lisa Schaan. Schließlich wird das Märchen fast 50 Mal gespielt, das bedeutet hunderte von blitzschnellen Kleiderwechseln. Ende Januar ist das meiste dann leider reif für den Müll. Anders wie beim Film ist ein kleiner Fleck oder ein Löchlein aber nicht schlimm – das Publikum wird es nicht sehen. Vor der Premiere testen die Schauspielerinnen und Schauspieler mit den Probekostümen, ob alles funktioniert: Passt die Schneekönigin mit diesem Kleid durch die enge Bodenklappe? Kann Herr Sommer mit seinen Fisch-Schlappen auch rennen? Wie lange braucht das Schneeglöckchen, um sich mit Fellschwanz, Plastikzähnen und Öhrchen-Perücke in ein Eichhörnchen zu verwandeln?
Ein Stockwerk höher toupiert und steckt Maskenbildner Michael Shaw gerade weiß-blaue Locken über ein Haar-Kissen zu einer riesigen Schneekönigin-Perücke. Damit die auch bombenfest sitzt, wurde davor ein Gipsmodell vom Kopf der Schauspielerin Julienne Pfeil gemacht. 40 bis 60 Stunden braucht die Perückenmacherin, um mit Echthaar diese Turmfrisur auf ein Netz zu knüpfen.