Ausgestorben geglaubte Art lebt noch

Vor 100 Jahren wurde die Riesenschildkröte das letzte Mal gesehen, nun ist ein Weibchen aufgetaucht.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Von Riesenschildkröten wie dieser gibt...f den Galápagos-Inseln mehrere Arten.   | Foto: dpa
Von Riesenschildkröten wie dieser gibt es auf den Galápagos-Inseln mehrere Arten. Foto: dpa
QUITO (dpa/thst). Auf der Galápagos-Insel Fernandina ist eine ausgestorben geglaubte Schildkröte gefunden worden. Eine Expedition von Naturschützern und der Galápagos-Parkbehörde hätten ein Weibchen der Unterart Chelonoidis nigra phantasticus entdeckt, twitterte Ecuadors Umweltminister Marcelo Mata am Dienstagabend (Ortszeit). Dazu veröffentlichte er Fotos des Exemplars. Zuletzt war eines der Tiere, die wegen ihres ausschließlichen Vorkommens auf jener Galápagos-Insel auch Fernandina-Riesenschildkröten genannt werden, im Jahr 1906 nachgewiesen worden. Weil es danach keine eindeutigen Lebenszeichen mehr gab, wurde befürchtet, dass die Riesenschildkröte ausgestorben ist. Wissenschaftler gingen davon aus, dass Vulkanausbrüche die Unterart auslöschten. Einzelne Funde von Kot, Biss-Markierungen und Fußspuren sowie unbestätigte Sichtungen hatten die Weltnaturschutzunion IUCN aber vermuten lassen, dass es vielleicht doch noch Fernandina-Riesenschildkröten geben könnte.

Eine Tierart gilt dann als ausgestorben, wenn sie nach einem angemessenen Zeitraum und trotz Suchaktionen in ihrem ursprünglichen Lebensraum nicht mehr vorkommt, erklärt Gernot Segelbacher von der Universität Freiburg. "Im Fall einer Schildkröte rechnet man dann mit zwei bis drei Generationen", sagt der Professor für Wildtierökologie. Es komme zwar immer mal wieder vor, dass ausgestorbene Tierarten doch wieder auftauchen. "In diesem Fall ist es aber schon überraschend."

Damit die Art nicht doch ausstirbt, muss ein Männchen gefunden werden. Dass es neben dem Weibchen noch ein weiteres Tier der Art auf der Insel gibt, hält Segelbacher zwar nicht für ausgeschlossen, aber doch für unwahrscheinlich. Um die Tierart zu retten, könnte versucht werden, sie mit genetisch verwandten Arten zu kreuzen. Das hatte man auch mit der 1971 entdeckten Riesenschildkröte "Lonesome George" versucht – erfolglos. Seit 2012 gilt diese Riesenschildkrötenart als ausgestorben.

Auf den abgelegenen Galápagos-Inseln vor Ecuador hat sich eine ganz besondere Flora und Fauna entwickelt. Zu den nur dort vorkommenden Arten zählen auch Meerechsen, Landleguane und Galápagosfinken.
Schlagworte: Gernot Segelbacher, Marcelo Mata
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel