Aufgewachsen unter Senioren
Nicht nur ältere Menschen fühlen sich im Kursana Domizil Friesenheim wohl. Auch für die Tochter einer Mitarbeiterin wurde die Einrichtung zu einem zweiten Zuhause.
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Als Fiona sechs Jahre alt war, verlor sie ihren Vater. Großeltern hatte sie nicht, und so nahm Isabella Weber ihre Tochter öfters mal zur Arbeit mit. "Das war nie ein Problem", wird die Altenpflegerin in einer Mitteilung des Pflegeheims zitiert. Für die alleinerziehende Mutter, der ihr Arbeitgeber auch mit angepassten Dienstplänen entgegenkam, sei dies eine Erleichterung gewesen. Das Mädchen habe sich wohl gefühlt, und die Seniorinnen und Senioren waren begeistert. "Sie haben sich immer gefreut und gerne mit mir gespielt und gebastelt", erinnert sie sich. Auch heute beobachtet sie, wie ältere Menschen in der Anwesenheit von Kindern aufblühen.
Als Fiona später die benachbarte Realschule besuchte, sei das Kursana eine wichtige Anlaufstelle am Nachmittag geblieben. Sie habe dort Hausaufgaben, gemacht und Kinder anderer Mitarbeitenden getroffen und Brettspiele mit den Bewohnern gespielt, so das Pflegeheim.
Nach ihrem Abschluss beschloss sie, das Abitur zu machen. Um Geld für den Führerschein zu verdienen, bewarb sie sich auf einen Minijob für den Service fürs Abendessen. "Am Anfang war ich etwas schüchtern, aber ich kannte ja viele Bewohner und irgendwann wurde es immer familiärer", erzählt sie. Fiona Weber arbeitete als Servicekraft, sei aber weit mehr als das gewesen.
Die engagierte und empathische Schülerin habe sich Zeit genommen, sich auch mal hingesetzt, um ein Schwätzchen zu halten. Wenn sie auf einem Wohnbereich mit ihrer Mutter arbeitete, hätten sie oft Musik gespielt und mit den Senioren gesungen. Nach dem Abendessen leistete Fiona manchmal Bewohnern auf ihren Zimmern noch etwas Gesellschaft. "Einfach so, weil ich das gerne gemacht habe", erklärt sie.
Nachdem Fiona Weber im vergangenen Jahr ein internationales Wirtschaftsabitur absolviert hat, möchte sie Wirtschaftspsychologie studieren. Ihre Zeit im Kursana Domizil habe sie geprägt und ihre Studienwahl beeinflusst. Sie hat gemerkt, wie gerne sie mit Menschen zusammenarbeitet. Der Umgang mit demenziell erkrankten Bewohnern habe ihr Interesse für Medizin und Psychologie geweckt.
Die Bewohnerinnen und Bewohner will die angehende Studentin auch weiterhin besuchen. Und vielleicht sei neben dem Studium ja auch noch Zeit für einen Minijob.