Asylbewerber fährt in Demo – "Bitterer Tag für München"
Ein Auto ist am Donnerstag in München in eine Personengruppe gerast, mindestens 30 Menschen wurden dabei verletzt. Der Fahrer, ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan, wurde festgenommen. Ein Anschlag steht im Raum.
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![Kleidungsstücke liegen verstreut auf ...ann in eine Menschengruppe gerast ist. | Foto: Christoph Trost (dpa) Kleidungsstücke liegen verstreut auf ...ann in eine Menschengruppe gerast ist. | Foto: Christoph Trost (dpa)](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/6f/cd/ef/409980399-w-640.jpg)
Unmittelbar nachdem er den Ort der Tat besucht hat, schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf der Plattform X zunächst: "In München hat sich ein schwerer Anschlag ereignet." Die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus übernimmt nun die Ermittlungen.
Am Abend wurden neue Details zum Tatverdächtigen bekannt. Der Afghane hatte laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine Arbeitserlaubnis. "Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig."
Nach Worten Herrmanns kam der Afghane Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylverfahren wurde demnach im Jahr 2020 abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Stadt München habe aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis. Der Mann habe eine Schule besucht und eine Berufsausbildung gemacht. "Er war dann als Ladendetektiv für Sicherheitsfirmen tätig."
30 Menschen wurden bei der Tat verletzt, einige von ihnen so schwer, dass Söder davon spricht, sie ringen womöglich mit dem Tod. Landesinnenminister Herrmann spricht von ein bis zwei lebensgefährlich Verletzten.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagt: "Dieser Täter kann nicht auf irgendeine Nachsicht rechnen. Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen", sagt der SPD-Politiker. AfD-Chefin Alice Weidel fordert eine "Migrationswende". Grünen-Kanzlerkandidat Habeck (Grüne) zeigt sich auf X "entsetzt angesichts dieser sinnlosen Tat". "Ein bitterer Tag für München", sagt Oberbürgermeister Reiter am Tatort.
Das Motiv des jungen Mannes sei noch unklar. "Im Moment gehen wir in der Tat davon aus, dass die Zielgruppe hier, dass die Opfer aus den Reihen dieser Verdi-Demonstration eher zufällig waren", sagt Herrmann. "Aber auch dem muss natürlich nachgegangen werden."