Antiheld mit Dauerkater

Das Freiburger Rotteck-Gymnasium bringt das 2009 uraufgeführte Musical "Rockville" auf die Bühne.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Szene aus Rockville  | Foto: Jörg Mehrfert
Szene aus Rockville Foto: Jörg Mehrfert
Diese Inszenierung ist ein Mammutprojekt: 53 Akteure aus allen Klassenstufen und dem Lehrerkollegium singen, tanzen und spielen auf der Bühne, begleitet werden sie von einer exquisiten, achtköpfigen Band der Freiburger Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik. Hinter den Kulissen kümmern sich noch einmal fast siebzig Schülerinnen und Schüler um Bühnenbau, Kostüme, Maske, Licht und Ton. Nach der Produktion "West Side Story" im Januar 2013 präsentiert das Freiburger Rotteck-Gymnasium jetzt zum zweiten Mal in Kooperation mit der hKDM ein opulentes Musical (Leitung: Martin Walter, Katherina Demourioux, Steffi Günthör-Rist, German Klaiber).

Dabei erweist sich das 2009 in Österreich uraufgeführte "Rockville" von Martin Gellner, Werner Stranka und Kim Duddy als echter Glücksgriff: Die Geschichte ist eine rasante Gangsterparodie mit jeder Menge Romantik, die Charaktere sind schillernd, die englischen Songs bewegen sich zwischen Rock, Blues und Soul und sind so eingängig wie die Choreografien mitreißend. Umgesetzt wird das in der Schulaula ganz professionell: Eben noch brachte Brian Carr (Mirko Prokop) mit coolen Gitarren-Riffs seine Fans zum Kreischen, da zuckt schon ein Blitz durch den Bühnennebel und der Rockstar findet sich zugedröhnt im Himmel wieder. Grund genug für den Engelschor, einen Gospel anzustimmen, ist doch endlich ein Retter für das Tornado-gebeutelte Städtchen Rockville gefunden. Also bekommt Brian Flügel verpasst und torkelt wieder gen Erde – wo er allerdings keine große Hilfe ist: Während die alleinerziehende Jackie (Luisa Schönberger) versucht, den Widerstand gegen den korrupten Bürgermeister Bushnell (Harald Galster) zu organisieren, klopft Brian auf seiner Suche nach dem nächsten Drogenkick nur blöde Sprüche. – Kein Held, sondern "ein Egoarschloch im Dauerkater", wie die Jugend von Rockville punktgenau diagnostiziert. Wäre da nicht der 16-jährige Billy (Jens Schöler), der noch an Wunder glaubt – die Sache würde übel ausgehen...

In schnellen Szenenwechseln kommt das als bunter Bilderbogen mit vielen Parallelhandlungen auf die Bühne: Im Handumdrehen verwandeln sich die grauen Hausfassaden in Jackies Küche, Frisörsalon oder Nachtclub, in dem die Gangster - Rapper im Auftrag des Bürgermeisters böse Pläne schmieden. Dabei switcht die Handlung zwischen turbulenten Gruppenauftritten und intensiven Duos hin und her, es gibt echte Chorhits, rauen Rock’n’Roll und Gänsehaut produzierende Balladen. Vor allem aber ein energiegeladenes Ensemble auf beachtlichem Niveau.
– Weitere Aufführungen noch heute, sowie am 4., 6. und 7.2. um 19.30 Uhr im Rotteck- Gymnasium Freiburg.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel