Wie war’s bei

Amore und Jagd auf ein Collier – in Dillendorf ist etwas geboten

Im Wellnesshotel "Zum rosa Rüssel" in Dillendorf spielt das Theaterstück "Unter Bademänteln". Mafia-Mama, Collier-Jagd und Lokalkolorit garantieren Spannung bis zum Schluss.  

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„Wenn das die Gertrud erfährt“: Bruno (Wolfram Binkert) findet schnell Anschluss. Cornelia (Lisa Müller) lässt nicht locker im Wellnesshotel „Zum rosa Rüssel“. Foto: Wolfgang Scheu
Einen Polizeieinsatz gab’s im Wellnesshotel "Zum rosa Rüssel" in Dillendorf. Dabei handelte es sich jedoch um das Theater des SV Dillendorf. Der Saal im Alten Schulhaus war bis vollständig besetzt. Die Besucher waren einhellig begeistert, der Applaus riesig.

Das Stück

"Unter Bademänteln" war der Titel. Das turbulente Lustspiel in drei Akten spielte im Kurhotel "Zum rosa Rüssel" – inklusive Jagd auf ein teures Collier, Mafia-Mama, Kurschatten, zwei Gräfinnen, viel Amore und Überraschungen bis zum Schluss. Und die dürfen nicht verraten werden: Am 5. Januar öffnet sich der Vorhang noch einmal für die Schlussvorstellung. Etwas Spannung soll erhalten bleiben.

Wie immer gibt es auch etwas eingestreutes Lokalkolorit. Der eine oder andere Scherz über die Nachbarn in Wangen gehört traditionell dazu. Und garantiert stand nicht im Originaldrehbuch, dass man sich mit der Beute vom Diebesgut vielleicht am Schluchsee oder gar in Dillendorf zur Ruhe setzen könne. Und als zwei der Darsteller einmal mit unklarem Akzent sprachen, da wurde vermutet, dass sie wohl aus Ewattingen kämen.

Die Premieren

Für Mario Bernhart, den jungen Vorstand des SV Dillendorf, war’s das erste SVD-Theater. Auf der Bühne stand er zur Begrüßung und bei den Dankesworten. Und dies machte er souverän und mit viel Gefühl.

Der langjährige Regisseur Lothar Gantert hat sich mit dem letzten Stück verabschiedet, gerne stand er mit Rat Josi Eckert und Lisa Müller zur Seite. Sie standen in diesem Jahr nicht nur auf der Bühne, sie haben "nebenbei" auch gemeinsam die Regie übernommen. Premiere feierten auch gleich vier der neun Darsteller auf der Bühne. Von Lampenfieber keine Spur. Martina Dietsche als Gräfin mit Verfolgungswahn, Manuel Auer als Kommissar Brutalsky, Miss Fitness Alina Dietsche und Leon Dietsche als feuriger Italiener hatten keine Schwierigkeiten, das Publikum zu überzeugen. Und ob Sabine Zausig – sie war ebenfalls neu dabei als Souffleuse – Arbeit hatte, weiß man nicht.

Die Alten Hasen

Paraderollen hatten wieder Severine Tritschler und Wolfram Binkert – treffenderweise als altes Ehepaar, das sich zofft und natürlich am Ende wieder zusammenfindet. Und eine Klasse für sich war diesmal Stephan Schwenninger, der es nur schade fand, dass beim Tanztee die Männer nur mit Frauen tanzen. Seinen Kommissar Brutalsky mit dem tollen Schnurrbart rief er gerne öfters an. Lisa Müller als männermordender Vamp und Kurschatten sowie Mafia-Mama Josi Eckert seien natürlich nicht nur am Rande erwähnt – sie leben ihre Rollen auf der Bühne.

Das Publikum

Am Nachmittag gab es schon eine Vorführung – traditionell für die Senioren. Wie man hörte, gab es von den 50 bis 60 Zuschauern, die diese "Vorpremiere" sahen, bereits großen Beifall. Und am Abend blieb kein Sitzplatz von ganz vorne, wo sich Wilfried Dietsche fast bog vor Lachen, bis ganz hinten, wo auch Bürgermeister Marlon Jost und Frau alles perfekt hörten. Der Beifall, bekanntlich das Brot der Künstler, bot reichlich Nahrung für die Schauspieler. Und nicht gezwungen, wenn sich der Vorhang öffnete oder schloss: Es gab viel spontanen Szenenapplaus.

Der Dank

Mario Bernhart dachte an die kleinen Sachen – etwa die Bademäntel vom Schwarzwaldhotel – und an viele Leistungen vom Bühnenbau von Samira und Achim Eggi wie auch die Schminkleistung von Anne Woll und Lisa Maier. Und er sorgte schließlich dafür, dass die zwei Regisseurinnen mit einem großen Sonderapplaus belohnt werden konnten.

Das Fazit

Das lange Warten hat sich gelohnt: Das erste Stück des SVD-Ensembles seit 2018/19 war nicht weniger als ein neues Highlight in der langen Geschichte des Theaters in Dillendorf.
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