Blöd, wenn man als Revolutionär im Exil sitzt und die Revolution ausbricht. Als Lenin vor 100 Jahren aus dem Schweizer Exil per Bahn zurück nach Russland fuhr, kam er auch durch Südbaden.
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Unter Dampf: Lenin auf Zugreise – wie ein unbekannter Künstler ihn sich ausmalte. Foto: ullstein/dpa
Richtig blöd, wenn man als Revolutionär im Exil sitzt und daheim die Revolution ausbricht. Große "Scheiße" zudem, wenn das Exilland umgeben ist von Feinden. "Ich wiederhole: Scheiße", soll Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, an einem Tag im März 1917 in seinem schweizerischen Refugium Zürich geflucht haben. Wie ein weißer Wolf im Zoo habe sich ihr Mann nach dem Ausbruch der Februarrevolution und dem Sturz des Zaren in Russland benommen, berichtet Nadeschda Krupskaja. "Iljitsch warf sich hin und her", er habe die aberwitzigsten Ideen erwogen, um sofort nach Petersburg zu fahren, um die bürgerliche Revolution in eine richtige, sozialistische zu verwandeln. Vielleicht mit falschen Papieren als stummer Schwede? Die Krupskaja schüttelte nur den Kopf: Er würde auffliegen – er spreche ja noch im Schlaf.
Es führte kein anderer Weg nach Hause – als durch Deutschland. Alle anderen Routen waren versperrt, es herrschte Krieg. Frankreich und England ließen nur ihnen genehme Rückkehrer passieren. Passagierflugzeuge gab es nicht. Ein Transit durch Deutschland aber war nur mit Zustimmung der kaiserlichen ...