Als die Sympathie zerbrach
BZ-GESPRÄCH mit dem tschechischen Historiker Jan Kren über das Erwachen, das Wesen und das Scheitern des "Prager Frühlings".
Barbara Breuer
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m 21. August 1968, rollten russische Panzer durch die damalige Tschechoslowakei. Sie zerschlugen den unter Parteichef Alexander Dubcek unternommenen Versuch, einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zu schaffen. Einer der Reformer war der Historiker Jan Kren. Mit dem 77-Jährigen sprach Barbara Breuer.
Vor 40 Jahren, aBZ: Herr Kren, Sie wurden 1930 in Prag als Sohn eines Arbeiters geboren. Wie wurden Sie Kommunist?
Jan Kren: In unserer Familie wurde so gedacht. Außerdem hatte ich in jungen Jahren viel Elend erlebt, etwa die schlimmen Folgen von Arbeitslosigkeit und auch die deutsche Besatzung. Das alles hat bei mir zu der Vorstellung geführt, dass sich die Verhältnisse nach dem Krieg ändern müssen. Als ich dann studiert habe, erreichte der Stalinismus seinen schrecklichen Höhepunkt. Aber ich war noch zu jung, um mir das einzugestehen.
BZ: Anfang der 1960er Jahre geriet die CSSR in eine tiefe ökonomische und gesellschaftliche Krise: Woher kamen 1963, auf ihrem Höhepunkt, die reformerischen Stimmen?
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