Musical-Produzenten schöpfen aus dem Vollen. Wenn sie zur "Audition" bitten, dann fiebern hunderte junger Tänzer und Sängerinnen zwischen Frust und Karrierehoffnung. Ein Besuch am Broadway, wo die Akteure für eine neue "Evita"-Europatournee ausgesucht wurden / Von Michael Baas.
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D as rote Hemd fällt auf. Es signalisiert Elan. Fernand Roderick sticht hervor aus der Menge in dem kleinen fensterlosen Kellerraum. Volkswirt wollte er mal werden. Den Studienabschluss hat er schon in der Tasche. Aber die Leidenschaft des 28-Jährigen, dessen Eltern aus Kuba in die USA eingewandert sind, ist das Musical. "Ich war schon auf Tournee in Europa", erzählt er stolz - und das nicht ohne Grund. Denn Rodericks Stationen können sich sehen lassen: In vier der berühmtesten Musicals, "Fame", "West Side Story", "Grease" und "Evita", hat er schon gespielt. Volkswirtschaft? Hat er längst abgehakt. Er will wieder auf die Bühne, will wieder eine Rolle in "Evita". Deshalb wartet er jetzt im Keller des Hauses 254 West, 47. Straße, auf seinen Auftritt - knapp drei Minuten, in denen es beruflich um Alles oder Nichts geht.
Das Studio liegt im Zentrum des New Yorker Theaterdistriktes. Die Back Stage, das Wochenblatt für Bühnenkünste, annonciert für die Gegend rund 70 Studios und Kleinsttheater; für fünf bis 45 Dollar pro Stunde sind sie zu mieten. Der Actors Square ist um die Ecke; das Brooks Atkinson und das Ethel Barrymore - zwei der 30 Broadwaytheater, die die New York Information derzeit auflistet - sind ...