Über 2 Jahre
All oder nichts: Rekord-Kosmonaut Padalka beendet Karriere
Keiner war länger im Weltraum, nun zieht sich der russische Kosmonaut Gennadi Padalka aus dem aktiven Dienst zurück. Frust ist ihm anzumerken - gerne wäre er noch einmal geflogen.
dpa
Di, 25. Apr 2017, 0:00 Uhr
Panorama
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MOSKAU (dpa). Gerne hätte Gennadi Padalka seinen Rekord auf 1000 Tage im Weltraum ausgeweitet – aber die Zeit für den Kosmonauten scheint vorbei zu sein. Weil es für ihn keine Flüge mehr gibt, beendet er seine Karriere.
Padalka hat bei fünf Raumflügen insgesamt 878 Tage, 11 Stunden, 29 Minuten und 24 Sekunden im Weltraum verbracht. Padalka betonte, er sei bereit zu einem sechsten Start ins All. Gerne hätte er seinen Rekord auf 1000 Tage ausgeweitet aber: "Ich bin zum Rückzug gezwungen. Es gibt keine Perspektive für einen Flug. Arbeit im Kosmonautenzentrum gibt es für mich auch nicht."
Geboren am 21. Juni 1958 im südrussischen Krasnodar, wurde Padalka 1991 ins Kosmonautenkorps aufgenommen. Seinen ersten Raumflug absolvierte er am 13. August 1998 zur russischen Raumstation Mir. Für seine letzte Mission war Padalka vom 27. März bis 12. September 2015 auf der Internationalen Raumstation (ISS) im Einsatz. Den vorherigen Rekord hatte Padalka am 29. Juni 2015 gebrochen. Rekordhalter war bis dahin ebenfalls ein Russe gewesen: der Kosmonaut Sergej Krikaljow mit 803 Tagen. Krikaljow bedauerte Padalkas Entscheidung. "Wenn ein kompetenter, erfahrener und motivierter Mensch mit einer glänzenden Fliegerkarriere aus dem Kader austritt, löst das bei mir ein Gefühl des Bedauerns aus", sagte er der Agentur Ria Nowosti.
An diesem Montag ist auch ein aktuelles Besatzungsmitglied der ISS auf Rekordkurs: Die Astronautin Peggy Whitson wird dann länger als jeder ihrer US-Kollegen im All gewesen sein und die bisherige Marke von Jeff Williams mit 534 Tagen überholen. Whitson ist eine der erfahrensten US-Astronautinnen und bereits weltweit die Frau mit den meisten Außeneinsätzen im All – acht an der Zahl. Sie soll noch bis September als Kommandantin auf der ISS im Einsatz bleiben.
Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos sucht seit März nach Kosmonauten-Nachwuchs. Bis Ende des Jahres sollen sechs bis acht Kandidaten für die mehrjährige Ausbildung zum Kosmonauten ausgewählt werden.
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