Krankenkassen-Analyse
Alarmierender Krankenstand in Freiburg und den umliegenden Landkreisen
Der Krankenstand im Freiburger Umland steigt. Nach einer Analyse der Krankenkasse DAK wächst er im ersten Halbjahr 2024 leicht an. Besonders psychische Erkrankungen nehmen zu.
Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse die Krankschreibungen aller DAK-Versicherten Beschäftigen in der Region ausgewertet. Sie hat rund 630.000 Versicherte in Baden-Württemberg, davon rund 40.000 Versicherte in Freiburg und den umliegenden Landkreisen. In der ersten Jahreshälfte kamen auf 100 DAK-Versicherte Beschäftigte insgesamt rund 854 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus von 2,7 Prozent bedeutet.
"Der weiterhin hohe Krankenstand in Freiburg und den umliegenden Landkreisen ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein", sagt Verena Prestel, Leiterin des DAK-Servicezentrums in Freiburg. Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schütze, stärke auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: Rang eins belegten Krankheiten des Atmungssystems mit rund 194 Fehltagen je 100 Versicherte.
Dahinter kamen psychische Erkrankungen mit rund 145 Fehltagen, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems auf Rang 3 mit rund 136 Fehltagen je 100 Versicherte. Zum Vergleich: Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen verursachten landesweit 152 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren 17 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.
Laut DAK-Studie gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in heißen Sommerwochen. Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES-Institut in Berlin auch die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in Baden-Württemberg 22 Prozent der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet.
Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt. Insgesamt geben jedoch nur 1,6 Prozent der Beschäftigten an, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.
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