Migration

Agentur für ausländische Fachkräfte in Baden-Württemberg nimmt Gestalt an

Die Wirtschaft setzt auf ausländische Fachkräfte, um die Lücken bei den fehlenden Arbeitskräften zu schließen. Nun geht das Land neue Wege, um diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.  

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Eine "blaue Karte" für ausländische Fachkräfte  | Foto: Daniel Karmann (dpa)
Eine "blaue Karte" für ausländische Fachkräfte Foto: Daniel Karmann (dpa)

Die im Aufbau befindliche Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften nimmt Gestalt an. Migrationsministerin Marion Gentges (CDU), die das Projekt vor über eineinhalb Jahren mit auf den Weg gebracht hatte, sagte in Stuttgart: "Mittlerweile sind erste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der neuen Landesagentur im Einsatz und weitere werden sukzessive folgen." Insgesamt sind 55 neue Stellen vorgesehen. Bislang sind neun Stellen besetzt.

Gentges sagte, die Behörde werde als Katalysator wirken, indem sie Unternehmen und Fachkräften dabei helfe, Verfahren effizienter und unkomplizierter abzuwickeln. "Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um dem Fachkräftemangel gezielt zu begegnen." Die Agentur wird demzufolge bei den Regierungspräsidien Karlsruhe und Stuttgart angesiedelt. In der Landeshauptstadt sollen – wie bereits bekannt – die Verfahren für Gesundheits- und Pflegeberufe bearbeitet werden und in Karlsruhe alle anderen. Die neue Behörde solle nicht ausschließlich, sondern neben den schon bisher zuständigen Ausländerbehörden für die Durchführung des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zuständig sein.

Derzeit liegt der Schwerpunkt der Aufbauarbeiten nach Angaben eines Sprechers von Gentges auf den Abstimmungen mit den am beschleunigten Fachkräfteverfahren beteiligten Stellen sowie auf der Errichtung der Homepage. Besonders im Fokus stünden dabei die Einrichtung der Online-Antragsstrecke und des IT-Fachverfahrens.

Bis 2035 werden laut IHK-Fachkräftemonitor vom April in Baden-Württemberg 910.000 Fachkräfte fehlen. Der Chef der IHK Region Stuttgart, Claus Paal, der sich auch für das Projekt starkmachte, sagte: "Wir haben lange darauf gewartet. Klar ist aber auch, dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen, um erst langsam einen Apparat aufzubauen. Wir brauchen klare Aufgabenteilungen, schlanke Strukturen und digitale Prozesse, damit die neue Agentur auch das hält, was wir uns davon versprechen." Wichtig sei, dass man jetzt mit der Arbeit beginne und dann im Laufe der Zeit auf Bedarfe reagiere und Kapazitäten bei Notwendigkeit ausbaue.

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Kommentare

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Jochen Jundt

1759 seit 6. Jul 2014

Es ist allerhöchste Zeit, dass etwas unternommen wird. Von daher ist die Agentur zu begrüßen. Es herrscht in vielen Branchen, lokal unterschiedlich, bereits jetzt enormer Mangel an Arbeitskräften. Dieser Mangel wird sich weiter verschärfen, da absehbar in den nächsten Jahren eine große Welle an Verrentungen erfolgen wird. Eine gesteuerte Migration in Arbeitsverhältnisse ist daher dringendst erforderlich. Für die Sicherung der umlagefinanzierten Renten kommen solche Aktivitäten sogar schon zu spät. Wir dürfen uns daher keinesfalls von Rassisten und Fremdenfeinden von diesem Weg abbringen lassen. Die tun nämlich nichts für unsere Gesellschaft, im Gegenteil.

Btw: der Anteil der ausländischen Arbeitnehmer ist in der Schweiz mit über 33% mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland mit knapp 16%.

Stefan Ziegler

3291 seit 28. Sep 2013

Viele Arbeitslose haben keine abgeschlossene Ausbildung oder die "falsche" Ausbildung für ihren Wohnort.
Wie man u.a. auch im Link der Arbeitsagentur von Hr. Schulz lesen kann.
In der Gastronomie fehlen vor allem Köche (Es gibt viele Quereinsteiger in der Gastroküche, aber ungelernte braucht man dort eher nicht), bei den Müllabholern fehlen Fahrer mit LKW-Führerschein. Im Handwerk braucht man auch die richtige Ausbildung.
Mancher Arbeitslose Bürokaufmann sollte eine zweite Ausbildung im Handwerk anfangen oder sich mal in verschiedenen Handwerksberufen versuchen. Aber auch in Handwerksbetrieben gibt es viele Bürokräfte.
http://www.gutefrage.net/frage/lohnt-es-sich-heutzutage-eher-eine-ausbildung-im-handwerk-oder-im-buero-zu-machen
http://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/luebeck/presse/2022-57-zeit-der-chancen-zweit-ausbildung-im-handwerk
Viele Betriebe, die in Süddeutschland kaum Leute finden, sollten überlegen, in Nord/Nordwest-/Nordostdeutschland eine Zweigstelle zu eröffnen. Aber nicht unbedingt in Boomstädten wie Hamburg oder Berlin.


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