Aczepta-Haus wird erweitert
Das Haus St. Landelin der Aczepta in Ettenheimmünster, eine Einrichtung für psychisch kranke Menschen, wird für rund vier Millionen Euro ausgebaut. Im Frühsommer 2026 sollen die neuen Gebäude fertig sein.
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Gebaut werden zwei langgestreckte dreigeschossige Gebäude in Holzbauweise. Das eine wird zwischen dem Bestand und dem Hang, auf der Nordseite, stehen. Das andere wird auf dem Parkplatz auf der Ostseite, neben dem Rathausplatz, teils direkt an das Vereinshaus gebaut. Durch die neuen Gebäude bekommt St. Landelin 14 zusätzliche Pflegeplätze. Dann werden es 58 sein. Zudem werden es 33 Plätze für die Eingliederungshilfe sein, neun mehr als jetzt. "Pflege und Eingliederungshilfe werden baulich getrennt", sagt die Einrichtungsleiterin Kerstin Zehnle. Zudem bekommt St. Landelin fünf Mitarbeiterwohnungen. Diese würden vor allem für Azubis und ausländische Mitarbeiter gebraucht, erklärt Zehnle. Aczepta hat bereits zwei Mitarbeiterwohnungen in Ettenheim.
Der Ergänzungsbau sei von Anfang an geplant gewesen, sagt Aczepta-Geschäftsführer Dennis Rahneberg. Nun sei die Einrichtung gut etabliert, habe keine Personalprobleme und die Zusammenarbeit mit Ortschaftsrat und Stadt sei unkompliziert, begründet Rahneberg, warum nun die Entscheidung für die Erweiterung gefallen ist.
"Die Ruhe und Abgeschiedenheit tut unseren Klienten gut", ergänzt Zehnle. Manche bewegen sich frei, fahren schon mal mit dem Bus nach Ettenheim. Der Bedarf an Plätzen sei sehr hoch, oft sei kein Platz frei, so Zehnle. Reibungslos läuft die Betreuung aber nicht immer. Im Frühjahr 2023 kam es gleich zu zwei Großeinsätzen der Polizei, weil Suchtkranke in der Einrichtung unter Drogeneinfluss aggressiv geworden waren. Einer von ihnen verschwand, kehrte aber wieder zurück. Beiden Bewohnern, die wie die anderen in der Einrichtung Mieter waren, wurde fristlos gekündigt.
Rahneberg hatte schon früher auf die üblichen klaren Hausregeln, die eingehalten werden müssen, verwiesen: "Wer sich nicht daran hält, bekommt Abmahnungen. Nach zwei muss er gehen."
Im Freizeitraum von St. Landelin kann man etwas von der Geschichte des Gebäudes sehen. In diesem etwas tiefer gesetzten großen Raum wird die Decke von starken Sandsteinsäulen getragen. Sie stammen von der denkmalgeschützten Baustruktur des ehemaligen Bad- und Gästehauses der Abtei Ettenheimmünster.
Um 1970 ist eine psychosoziale Klinik der katholischen Kirche eingezogen. Der AGJ Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg kümmerte sich fortan in dem einstigen Badhotel um suchtkranke Menschen, bis die AGJ ihre Reha-Klinik St. Landelin in einen Neubau nach Broggingen bei Herbolzheim verlegt hat. Danach war das Klostergebäude lange Zeit ein Lost Place, um den sich Pläne bis hin zur Unterkunft für Asylbewerber rankten.
2012 haben der Sozialdienstleister Aczepta aus Bad Krozingen und der Freiburger Projektentwickler Wössner & Lechler zugegriffen. Für rund sieben Millionen Euro wurde das denkmalgeschützte Gebäude zu einer Einrichtung für 68 psychisch kranke Menschen umgebaut. 2014 wurde das Aczepta-Haus St. Landelin geöffnet. Bauherren wie damals ist auch jetzt das Büro Wössner & Lechler.