Jubiläum Streck Transport
75 Jahre Streck Transport – ein Blick zurück
Im August 1946 hat Karl Streck sein Transportunternehmen in Lörrach gegründet. Heute, 75 Jahre später, ist aus seinem Ein-Mann-Betrieb ein erfolgreiches und innovatives Transport- und Logistikunternehmen geworden.
Fr, 18. Jun 2021, 10:01 Uhr
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Karl Streck gründete in Lörrach am 1. August 1946 seine Spedition Streck Transport. Bereits davor führte er erste Aufträge durch: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollten Care-Pakete vom Flughafen Basel zur notleidenden deutschen Bevölkerung über die Grenze gebracht werden.
Mit Holzvergaser in die Welt
Karl Streck hatte in Basel seine Speditionslehre gemacht und durfte deshalb diese Aufgabe übernehmen. Als er einem Bauern seinen Lkw mit Holzvergaser abkaufte, war das der Beginn seines Lebens als Unternehmer: Die binationale Entwicklung des Ein-Mann-Betriebes zum mittelständischen Unternehmen mit Gewicht in Deutschland und der Schweiz hatte begonnen.
Rudolf Greiner (83) begann seine Karriere bei Streck Transport in Lörrach im Jahr 1955. Bereits im Alter von 25 Jahren machte Karl Streck ihn zum Prokuristen. Greiner blieb ein Vierteljahrhundert Geschäftsführer für den Bereich Inland und die Schweiz. Er war dabei, als Streck Transport 1976 Gründungsmitglied des Deutschen Paketdienstes (DPD) wurde. "Wir waren zunächst acht Spediteure", berichtet er aus der DPD-Anfangszeit. Andere aus der Branche hätten die später sehr erfolgreiche Achtergruppe zunächst belächelt, weil ein Spediteur sich doch nicht mit kleinen Post-Paketen befasst. Um diese Pakete zu bündeln, wurden sie damals in Müllsäcke verstaut und so dem Fernverkehr mitgegeben. "Wie sollten wir sie sonst an die einzelnen Stationen bringen? So ging das eben los", sagt Greiner schmunzelnd.
Ein Schwarzwälder in der Schweiz
Als Manfred Schmittel (66) 1979 als Mitarbeiter zu Streck Transport kam, wusste er noch nicht, dass die Zukunft seines Arbeitslebens in der Schweiz liegen sollte. Karl Streck riet ihm, sich den Betrieb in Möhlin einfach mal ein halbes Jahr lang anzuschauen. "Daraus sind dann 39 Jahre geworden", sagt Schmittel. Mit 25 war er bereits Prokurist und im Schweizer Handelsregister eingetragen. "Damals gab es noch keine Navigationssysteme, da lag die Landkarte auf dem Beifahrersitz und der Stadtplan auf dem Knie", erzählt Schmittel. Und die Mittagspause dauerte auch mal zwei Stunden lang – denn der Schweizer Zoll machte zwei Stunden Mittagspause. "Da ging überhaupt nichts. Die Grenzen waren praktisch geschlossen", stellt Schmittel fest. Kundenbesuche waren in dieser Zeit nicht möglich und so vertrieb er sich die Zeit am Vierwaldstätter See oder in der Natur.
Innovationen als Grundlage für Erfolg
Der Erfolg für Streck Transport stellte sich schnell ein. Denn Karl Streck war erfinderisch. Er war einer der ersten, der seinen Kunden alle Dienstleistungen aus einer Hand anbot: Er holte die Sendungen mit dem eigenen Lkw und eigenem Fahrer ab und verzollte
sie mit dem eigenen Zolldeklaranten. "Das war der Beginn", sagt Schmittel. "Dann kam DPD dazu und die Sammelgutkooperationen, bei denen man mit festen Partnern und fixen Plätzen arbeitet."
Streck Transport punktete zunächst mit Bahn-Sammelverkehren. Es ging nach Deutschland hinein oder auch mal nach Chiasso für Italienware. "Von den Bahnsammelwaggons gibt es heute noch die Anschlussgleise", berichtet Schmittel. "Früher haben die Schweizer Kunden fast alle Sendungen mit der Bahn verschickt und jeden Tag kam ein Bahnwaggon mit Stückgut an." Karl Streck habe dann mit den Lkw-Sammelgutverkehren begonnen, die zuvor kein Thema waren.
30 Zöllner mietfrei auf dem Stockwerk
Die internationalen Transporte waren früher zwingend
mit Grenzformalitäten verbunden. "Da war der Grenzübergang Rheinfelden mit Lkw verstopft, weil alle Abfertigungen dort stattfanden", sagt Schmittel. Aber auch für dieses Problem gab es bei Streck Transport eine kreative Lösung: "Nach langer Überzeugungsarbeit war es so weit: Wir hatten schweizweit das erste Zollamt, bei dem die Behörde mit ihren Beamten zum Spediteur kam, Möhlin gehörte damals zu den zehn größten Abfertigungszollämtern", erinnert sich Schmittel.
Zu Spitzenzeiten saßen 25 bis 30 Schweizer Zöllner mietfrei auf einem Stockwerk im Streck-Gebäude und haben die Zollabwicklungen gemacht. "Wir haben dann noch eine Küche eingebaut, weil ein Schweizer Zöllner am Mittag ein warmes Essen braucht", erzählt Schmittel augenzwinkernd.
Grenzenlose Energien
Früher wie heute: Auf beiden Seiten der Grenze gab und gibt es Besonderheiten und Empfindlichkeiten. Oftmals habe man in Deutschland beispielsweise nicht verstanden, warum in der Schweiz Prozesse länger dauern und sich nicht so eine Dynamik entwickele wie im großen Nachbarland. Der deutsche Grenzgänger Schmittel hat in langen Schweizer Jahren jedoch gelernt: "Man muss das Rad nicht unbedingt runder machen, als es ist. Manchmal ist es hilfreich, wenn man des Alemannischen mächtig ist und nicht hochdeutsch daherkommt." Schmittel hat erfahren, wie wichtig es ist, bestehende Energien über Grenzen hinweg zu vernetzen. Und das gilt heute wohl mehr denn je.
Den Jubiläums-Kalender finden Sie unter der Internet-Adresse https://75Jahre.streck-transport.com
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