Account/Login

Lächelndes Gesicht

60 Jahre Smiley: Wie ein Gesicht ohne Nase zum Welterfolg wurde

Smileys peppen unsere Chats auf. Oft kommen erst durch sie Emotionen in eine Nachricht. Dabei ist ihr Vorläufer, der gelbe Kreis mit den Gesichtszügen, gar keine Erfindung der digitalen Welt.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Smileys auf kleinen gelben Kunststoffb...nehmen, ist er heute weltweit bekannt.  | Foto: Martin Schutt (dpa)
Smileys auf kleinen gelben Kunststoffbällen. Der Smiley feiert 60. Geburtstag. Ursprünglich konzipiert für ein Versicherungsunternehmen, ist er heute weltweit bekannt. Foto: Martin Schutt (dpa)
Ein gelber Kreis, drin zwei Punkte und ein Halbkreis - und schon ist das weltberühmte Smiley geboren. Erfinder Harvey Ball will nicht viel Schnickschnack, eine Nase hält er für überflüssig. Seit der Geburt dieser Idee vor 60 Jahren - der exakte Tag seiner Erfindung ist nicht bekannt - wird das Symbol auf Albumcover, T-Shirts und Tassen gedruckt. Anbieter von Kommunikations-Apps lassen sich bis heute von dem Design inspirieren. Trotz dieser Beliebtheit bekommt der Erfinder nur ein geringes Honorar. Zum runden Geburtstag einige Fakten über das gelbe lächelnde Gesicht.

Die Geburt des Smileys: Der freischaffende Künstler Harvey Ball wird im Jahr 1963 beauftragt, ein lachendes Gesicht für ein Versicherungsunternehmen zu entwerfen. Dieses soll auf Anstecknadeln, Karten und Poster gedruckt werden. Das Ziel ist, Angestellte während ihrer Arbeit zum Lachen zu bringen. Ball macht sich an die Arbeit. Er zeichnet einen Kreis, malt ihn gelb aus und setzt zwei Punkte, die Augen, und einen Halbkreis, den Mund, hinein. Keine zehn Minuten später ist das Smiley fertig gewesen.

Riesenerfolg für wenig Geld

Das Unternehmen verteilt 100 Smiley-Anstecker an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das gelbe Gesicht kommt gut an. Deshalb bestellt das Unternehmen weitere 10.000 Stück. Bis 1971 werden mehr als 50 Millionen verkauft. Das Smiley wird zu einem weltweit bekannten Symbol.

Und was hat Erfinder Ball davon? Finanziell zumindest nicht so viel. Er meldet nie eine Marke oder ein Urheberrecht für das Design an. Für die ganze Kampagne bekommt er damals lediglich 240 US-Dollar (heute umgerechnet etwa 223 Euro) und ist an weiteren Gewinnen nicht beteiligt.

Mittlerweile gibt es unzählige Produkte mit dem Gesicht zu kaufen: von Tassen über T-Shirts bis hin zu Bettwäsche. Bands wie Nirvana nutzen es etwas abgewandelt als eine Art Logo, und viele Menschen verewigen es als Tattoo auf ihrer Haut.

Harvey Ball gründet 1999 das Unternehmen World Smile. Dieses organisiert unter anderem den World Smile Day - den Welt-Emoji-Tag. An dem Tag wird Geld für die Harvey-Ball-Smile-Stiftung gesammelt, die sich für Kindeswohl einsetzt. Dieser Tag findet jährlich am ersten Freitag im Oktober statt und das Motto lautet: "Tu etwas Gutes - hilf einem Menschen zu lächeln".

Vor 161 Jahren: Stammt der erste digitale Smiley aus einer Zeitung?

Erstes Smiley vor 4000 Jahren entdeckt: Nicht rund und auch nicht gelb, aber dennoch lächelnd kommt ein Smiley auf einem etwa 4000 Jahre alten Tonkrug daher. Im türkischen Karkamis nahe der syrischen Grenze graben Forscherinnen und Forscher den Krug aus der Hethiter-Zeit aus. Darauf zu sehen: zwei Augen und ein gebogener Mund. Der Fund gilt als das bislang älteste Smiley. Wie der leitende Archäologe Nicolò Marchetti 2017 anmerkt, war das Gefäß für ein süßes Fruchtgetränk bestimmt gewesen.

Bereits im Jahr 1862 können Leserinnen und Leser der "New York Times" wohl zum ersten Mal ein Smiley in der Form als ";)" in der Zeitung finden - in einem Artikel über eine Rede des Präsidenten Abraham Lincoln. Ein Tippfehler? Experten merken an, dass Zeitungstexte seinerzeit aus einzelnen Matrizen gesetzt wurden - Flüchtigkeit sei also eigentlich auszuschließen. Historikerinnen und Historiker untersuchen, wie Mitte des 19. Jahrhunderts Semikolon und Freizeichen verwendet werden. Ein übereinstimmendes Urteil, ob es sich im Lincoln-Text wirklich um ein Zwinkern handelt, gibt es nicht.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 13. Dezember 2023: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel