Im Porträt
2500 handgeschriebene Protokollseiten
Wo er auftaucht, herrscht Leben: Gerd Merz singt seit 70 Jahren im Männergesangverein Reichenbach. Jahrzehntelang war er Schriftführer des Vereins und wurde dafür ausgezeichnet.
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Mit 16 Jahren ist Gerd Merz zum Männergesangverein gekommen. In seiner Wohnstube blickt der gebürtige Reichenbacher auf seinen Eintritt in den MGV im Jahre 1955 zurück. Chorleiter Alois Fischer, so erzählt Merz, habe ihn in die zweite Bassstimme eingeteilt. "Die habe ich bis heute behalten", sagt Merz. Er ist stolz darauf, auch mit 86 Jahren noch regelmäßig die Chorprobe im Pfarrheim zu besuchen.
Dort trifft er auf einen Chor, der aktuell von Jörg Wette geleitet wird, zuvor war es Frank Döhring. Merz durfte als Chorsänger des MGV Reichenbach sechs Jubiläumsfeste und sieben Chorleiter erleben. Der Reichenbacher war kaum vier Jahre im Verein, da suchte dieser 1959 einen Schriftführer. Das Amt nahm Merz schweren Herzens an, obwohl er erst 20 Jahre alt war. Erst 2013 gab er den Posten wieder ab. In seiner Laufbahn beim MGV hat er eine besondere Auszeichnung erhalten: Er wurde vom Vorsitzenden Alois Bernhard für 54 Jahre Protokolltätigkeit zum Ehrenschriftführer ernannt. Auf 2500 Protokollseiten sei er gekommen, wie er im Rückblick sagt. "Alles mit dem Füller geschrieben." Nicht nur Protokolle mussten von Merz gefertigt werden, sondern auch jede Menge Einladungen, wie zum Jubiläum des 100-jährigen Vereinsbestehens 1966.
Die erfolgreiche Tätigkeit im Ehrenamt blieb den Verantwortlichen im MGV nicht verborgen. Merz erhielt 1984 aus den Händen des damaligen Oberbürgermeisters Werner Dietz die Landesehrennadel. "Als erster Einwohner in Reichenbach", sagt Merz mit sichtlichem Stolz. Gerne denkt er an die vielen Sommerfeste auf dem Lindenplatz zurück, die in der Regie des MGV mehr als ein Vierteljahrhundert veranstaltet wurden. Merz war dort gefragt wie bei vielen anderen Aktivitäten. So war der heute 86-Jährige Gründungsmitglied bei den Reichenbacher Spatzen, Laien-Schauspieler, Moderator, Zeremonienmeister bei den Schergässlern – kurzum, wo Merz auftauchte, pulsierte das Leben in Reichenbach.