Freiburg

22-Jähriger nach Tod von Senior wegen Mordes vor Gericht

Mit mindestens 17 Messerstichen soll er einen 77-Jährigen in Freiburg heimtückisch getötet haben. Nun wird dem jungen Verdächtigen der Prozess gemacht.  

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Ein 22-Jähriger steht wegen Mordes vor Gericht.  | Foto: Christian Böhmer/dpa
Ein 22-Jähriger steht wegen Mordes vor Gericht. Foto: Christian Böhmer/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Freiburg (dpa/lsw) - In der Küche fand er ein japanisches Küchenmesser, dann stach er laut Anklage mindestens 17 Mal auf einen wehrlosen Senior ein: In Freiburg steht ein junger Mann wegen Mordes vor Gericht. Dem 22-Jährigen, der in Untersuchungshaft sitzt, wird auch Raub mit Todesfolge und Einbruchdiebstahl in einer Privatwohnung vorgeworfen. 

Der Beschuldigte - ein Algerier - brach laut Anklage Mitte Juli vergangenen Jahres in das Freiburger Einfamilienhaus des 77-Jährigen ein. Der Angeklagte durchsuchte demnach zunächst das Erdgeschoss nach Wertsachen. Als er im Obergeschoss Geräusche hörte, holte er das lange Messer aus der Küche, ging nach oben und tötete sein schwerhöriges Opfer mit den Messerstichen in den Hals, das Herz und die Lunge, so die Anklage. 

Der Beschuldigte soll den Toten dann in einem Teppich eingerollt in ein anderes Zimmer gebracht haben. Danach habe er seine Diebestour fortgesetzt. Er soll unter anderem Elektronikgeräte, Schmuck und wertvolle Münzen entwendet haben. Aus einer separaten Wohnung in dem Haus nahm er laut Anklage unter anderem Kleidung und Uhren mit.

Nach der Tat war der Verdächtige nach früheren Polizeiangaben in der Schweizer Stadt Bern festgenommen worden. Das Amtsgericht Freiburg hatte einen nationalen und europäischen Haftbefehl gegen den Mann erlassen. 

Mit Blick nach unten im Gerichtssaal

Der junge Mann saß mit gesenktem Kopf im Gerichtsaal, blickte auf den Boden und sprach leise zu seinem Dolmetscher. Der 22-jährige Flüchtling schilderte seine schwierige Kindheit und Jugend in Algerien und seinen Weg nach Europa. Der aus Oran stammende Mann äußerte sich seinem Verteidiger zufolge zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Über Spanien sei er in andere europäische Staaten gekommen und habe dort auf der Straße gelebt, schilderte der Angeklagte. Von der Schweiz aus sei er nach Freiburg gekommen. "Ich wollte die Sprache lernen, ich habe alles versucht", sagte er mit Blick auf seinen Schweiz-Aufenthalt.

Vor mutmaßlicher Gewalttat Auto aufgebrochen

Vor dem Angriff auf den Senior habe er in Freiburg ein Auto aufgebrochen und dabei unter anderem eine goldene Kette an sich genommen. Nach eigenen Bekunden konsumierte er Drogen und Tabletten. Der Prozess vor dem Landgericht soll bis Mitte Februar dauern.

© dpa‍-infocom, dpa:250114‍-930‍-343379/2

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