139-mal Untreue: "Es war wie ein Sog"
Gericht unterbricht den Prozess gegen eine ehemalige Apothekenangestellte / Gut 521 000 Euro sind weg für Kleider und Geschenke.
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TITISEE-NEUSTADT/FREIBURG. Strittig ist nichts, denn gleich zu Beginn lässt Verteidiger Behnke das Schöffengericht wissen, dass seine Mandantin im Sinne der Anklage geständig ist. Die 49-jährige ehemalige Apothekenangestellte hat also zwischen Januar 2000 und Januar 2005 ihren Arbeitgeber, die Münster-Apotheke in Neustadt, um 521 643,13 Euro betrogen. Untreue in 139 Fällen. Nähme man die Fälle hinzu, die sie seit 1997 begangen haben soll, beliefe sich der Schaden auf 1 Million Euro zuzüglich Zinsen – doch diese Fälle sind verjährt. Dass der Prozess nicht abgeschlossen werden kann, liegt am psychologisch-psychiatrischen Gutachten.
Der Experte bescheinigt der Frau eine schwere Persönlichkeitsstörung: Sie habe zwar gewusst, was sie tut, jedoch kein Unrechtsbewusstsein gehabt, vielmehr ihre Taten erlebt als etwas, das mit ihr nichts zu tun habe. Dass sie an ihrer Arbeitsstelle nicht kontrolliert wurde, habe dieses Gefühl verstärkt. Er bestätigt ihr eine "depressive Verstimmtheit" und ein Suchtverhalten – sie hat während der Beweisaufnahme erzählt, dass es "wie ein Sog" war für sie, das Geld zu beschaffen, um damit einzukaufen. Er stellt sie in ihrer Reife auf die Stufe einer Vierjährigen ...