Keine Jobs, marode Schulen und schlechte Infrastruktur: In den Vororten von Marseille ist das Leben hart. Einigen bietet der Drogenhandel eine Struktur. Dadurch riskieren sich aber auch ihr Leben.
Das Blut von Rayanne hat einen dunklen Fleck zurückgelassen. Auch mehrere Wochen nach seinem Tod ist er noch auf der Einfahrt zu sehen, die in die Tiefgarage unter dem schmutzig-grauen Wohnblock führt. Der 14-Jährige war an einem lauen Sommerabend raus gegangen, um zusammen mit einem Freund ein Sandwich zu essen, als ein Motorrad angefahren kam. Der Beifahrer zielte mit einem Sturmgewehr auf die Jungen und traf Rayanne tödlich – das jüngste Opfer des Drogenkriegs, den sich die Banden in den Problemvierteln von Marseille seit Jahrzehnten liefern. Rayannes Freund soll für Drogendealer gearbeitet haben, doch den Angreifern war offenbar egal, wen sie erwischten. Sie wollten den Druck auf die gegnerische Bande erhöhen.
Der Drogenhandel bietet eine Struktur
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