BZ-Interview

Finanzbürgermeister Breiter zum Thema Schulden: "Wenn man dicker wird, sollte man abnehmen"

In Baden-Württemberg gibt es laut Statistischem Landesamt 106 schuldenfreie Kommunen. Freiburg ist nicht darunter, so wie sich überhaupt keine einzige Großstadt auf der Liste des Amts befindet.  

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Finanzbürgermeister Stefan Breiter  | Foto: Michael Bamberger
Finanzbürgermeister Stefan Breiter Foto: Michael Bamberger
Die größte Kommune ohne Geldsorgen ist Bietigheim-Bissingen mit 43.000 Einwohnern. Frank Zimmermann sprach mit Freiburgs Finanzbürgermeister über die Schwierigkeiten der Haushaltsführung.
BZ: Herr Breiter, ist das Ziel Schuldenfreiheit für Freiburg so weit weg wie der SC vom Saisonziel Champions-League-Platz?
Breiter: Aktuell ist der SC Freiburg nur einen Punkt von einem Champions-League-Platz entfernt. Ich bin mir sicher, Christian Streich würde sich sehr freuen, wenn er am Ende der Runde diesen Platz halten könnte. Ziele sollten realistisch gesetzt werden. Im Sport wie auch in der Politik. Ich glaube, Sie werden keinen Finanzbürgermeister auf dieser Welt finden, der nicht sofort glänzende Augen bekommen würde, wenn er einen schuldenfreien Haushalt präsentieren könnte. Doch da gibt es strukturelle Unterschiede. Wenn man sich die Städte auf der Liste der schuldenfreien Kommunen ansieht, fällt auf, dass das überwiegend kleinere Gemeinden und Städte sind. Man sollte sich auch beim Aufgabenportfolio mit Kommunen in ähnlicher Größenordnung und Struktur messen. Das wird Christian Streich sicherlich in sportlicher Sicht genauso tun.
BZ: Okay, reden wir erstmal über Freiburg.
Breiter: Man muss einfach ehrlich sein und sehen, welche Täler Freiburg schon durchschritten hat. 2006 gab es den höchsten Schuldenstand mit 336 Millionen Euro im Kernhaushalt. 2014 war man dann bei der niedrigsten Verschuldung mit 139 Millionen, aktuell liegen wir ...

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