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Zitternde Bettgestelle und knurrende Hunde

Zahlreiche Anrufe nach Erdbeben bei der Polizei und dem Geologischen Landesamt in Freiburg / Keine Schäden entstanden .  

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Seismographen zeigen die Stärke eines Bebens an.   | Foto: dpa
Seismographen zeigen die Stärke eines Bebens an. Foto: dpa
FREIBURG. Der am Montagabend in der Zentralschweiz gemessene Erdstoß ist in dieser Region der stärkste seit Jahren gewesen. Der Schweizer Erdbebendienst an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich meldete um 21.12 Uhr über Twitter ein Beben bei Ortstock, einem Doppelgipfel der Glarner Alpen. Sogar Bewohner aus Südbaden konnten es einige Sekunden lang spüren.

Viele berichteten von zitternden Bettgestellen oder Sofas. Kater wurden unruhig, Hunde knurrten und Fressnäpfe wurden umgestoßen. Dass es sich dabei um ein Beben handeln könnte, vermuteten die wenigsten. Bei Facebook verdächtigte ein Nutzer seine ältere Nachbarin: "Ich dachte schon, die Oma unten drunter übertreibt’s heut mit der TV-Lautstärke." Auch Johanna F. hatte voreilig ihre Nachbarn in Verdacht: "Ich habe schon wieder meine Nachbarn verflucht und dachte nur was machen die JETZT auf dem Speicher?"

Klapperten Fensterläden oder bewegten sich Blumenkästen, dachten einige an einen Sturm. "Ich wollte es meiner Frau erst als Wind verkaufen", schrieb Patrick Z. Allerdings war das Beben so schwach, dass die meisten es nicht als solches identifizieren konnten oder gar nicht erst bemerkten. Unter den 282 Kommentaren, die bei Facebook auf einen BZ-Artikel hin zu lesen waren, war auch der von Stephanie H.: "Da geht man mal früher schlafen und verpasst gleich so ein Ereignis."

Die Bebenstärke wurde nachträglich auf 4,6 auf der Richterskala korrigiert. Bei dieser Stärke können bereits kleinere Schäden an Gebäuden entstehen. Experten rechnen jedoch erst ab einer Stärke von 5,0 mit ernsthaften Auswirkungen. In der Schweiz ist bis auf kaputte Gläser nichts zu Bruch gegangen. Das Polizeipräsidium in Freiburg teilte ebenfalls mit, dass keine Schäden vermeldet worden seien. Trotzdem sind nach Polizeiangaben mehrere Anrufe von Bürgern eingegangen, die sich vorsichtshalber nach der Ursache des Ruckelns erkundigten.

"Bei uns gingen seit gestern Abend über 400 Anrufe ein, um ihre Wahrnehmungen zu schildern", sagt Wolfgang Brüstle vom Landesamt für Geologie in Freiburg. Die Erdbebenhäufigkeit in der Schweiz lasse sich mit der Baden-Württembergs vergleichen, sagt Brüstle: "In beiden Fällen liegt die Ursache der Erdbeben in der Verschiebung der Afrikanischen und der Eurasischen Platte." Behörden teilten ferner mit, dass der Erdrutsch von Wutach (siehe oben) nichts mit dem Beben zu tun habe.

Ressort: Südwest

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