Wut über Zustand der Geiseln
Der schlechte Zustand der drei Geiseln, die von der Hamas freigelassen wurden, sorgt in Israel für Entsetzen. Die Armee unternimmt den nächsten Schritt der Waffenruhe.
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Aufnahmen von der Geiselübergabe an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zeigten, wie die drei schwach wirkenden Israelis zunächst von vermummten und bewaffneten Hamas-Mitgliedern auf eine Bühne in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens geführt wurden. Sie mussten sich in dem von der Hamas choreografierten Auftritt bei ihren Geiselnehmern bedanken.
Die militärisch nach 16 Monaten Krieg extrem angeschlagene Islamistenorganisation nutzte die Freilassungen in den vergangenen Wochen stets als Machtdemonstration. Hunderte Schaulustige verfolgten das inszenierte Prozedere vor Ort. Israels Staatspräsident Izchak Herzog sprach von einem "zynischen und grausamen Spektakel". Außenminister Gideon Saar verglich die offenbar schlechte körperliche Verfassung der Freigelassenen mit Überlebenden der Schoah. "Die israelischen Geiseln sehen aus wie Holocaust-Überlebende", schrieb er auf X.
Nach dem Abzug der Armee aus dem Netzarim-Korridor können Binnenflüchtlinge in noch größerer Zahl als bisher aus dem Süden des Gazastreifens in ihre weitgehend zerstörten Wohnorte im Norden zurückkehren. Der Korridor teilt den Küstenstreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Die islamistische Hamas feierte den Abzug der Truppen aus dem Korridor als "Sieg" des palästinensischen Volkes und Niederlage Israels.
Eine israelische Delegation kam derweil zu weiteren Gesprächen über eine Fortsetzung der Waffenruhe in Katar an. Angehörige der weiter im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln werfen Israels Regierung vor, die nächste Gesprächsrunde nicht entschlossen genug anzugehen.
Die indirekten Gespräche in Doha, bei denen Katar, Ägypten und die USA vermitteln, sollen sich um die zweite Phase der Waffenruhe drehen, die ab Ende des Monats geplant ist. Diese soll zu einem endgültigen Ende des Kriegs und zur Freilassung der restlichen Geiseln führen, die noch am Leben sind. Kritiker werfen Netanjahu vor, diesbezügliche Schritte hinauszuzögern.