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Regionalplan

Wohin mit PV-Anlagen?

Julia Becker
  • &

  • Mi, 16. Oktober 2024, 21:00 Uhr
    Laufenburg

     

Wo zukünftig PV-Freiflächenanlagen gebaut werden dürfen, wurde im Laufenburger Gemeinderat besprochen. Die Vorzugsflächen werden für den kommenden Regionalplan 3.0 festgelegt.

Für Freiflächen-Photovoltaik werden di...tallständern installiert. (Symbolbild)  | Foto: Christian Charusius (dp)
Für Freiflächen-Photovoltaik werden die Solarmodule auf Metallständern installiert. (Symbolbild) Foto: Christian Charusius (dp)

Nach den Windrädern diskutiert der Laufenburger Gemeinderat nun über mögliche Standorte für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen. Im Rahmen des neuen Regionalplans wurden auch auf Laufenburger Gemarkung mehrere passende Flächen gefunden. Drei Flächen wurden vom Gemeinderat befürwortet: im Norden Rotzels (5,5 Hektar), die Erddeponie Hochsal/Luttingen (2 Hektar) und eine Fläche in Luttingen (1,5 Hektar) zwischen Autobahn und Bahnlinie.

Im Regionalplan Hochrhein-Bodensee werden die zukünftigen Nutzungen der Flächen in den Landkreisen Lörrach, Waldshut und Konstanz festgelegt. Diese Festlegung soll eine Orientierung bieten, etwa wenn Investoren nach passenden Flächen für Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen suchen. Insgesamt gilt die Vorgabe, dass im gesamten Bereich Hochrhein-Bodensee 0,5 Prozent der Fläche – das sind 1400 Hektar – für PV-Anlagen vorgesehen werden. "Ein Vorranggebiet bedeutet aber nicht automatisch, dass es auch mit einer PV-Anlage belegt wird. Das entscheidet der Eigentümer," erklärte Bürgermeister Ulrich Krieger. Auch dürfe weiterhin an anderen Stellen Freiflächenanlagen gebaut werden – dafür müsse dann aber der entsprechende Flächennutzungs- oder Bebauungsplan geändert werden. Privilegiert seien die Randstreifen von Autobahnen und Bahnlinien, dort reicht ein einfacher Bauantrag. Natürlich müssten dabei Naturschutzbelange, etwa FFH-Gebiete, trotzdem berücksichtigt werden.

Stadträtin Ulrike Marquart (Grüne) fragte nach, ob man zum Erreichen dieses Flächenziels dafür nicht auch versiegelte Flächen wie Parkplätze oder Autobahnen nutzen können. Die Werte stammen aus Berechnungen des Bundes, erklärte Bürgermeister Krieger: Anlagen auf Häuser und versiegelten Flächen würden nicht ausreichen, um das Ziel der Energiewende zu erreichen. Darum brauche es auch Freiflächenanlagen. "Wertvolle Böden in anderen Bereichen sollen für die Landwirtschaft erhalten bleiben," betonte Krieger. Die drei Flächen in Laufenburg liegen alle im Außenbereich und konnten somit bislang auch nicht bebaut werden. Erst durch den Regionalplan könne man die anderweitige Nutzung der Flächen ermöglichen. Die Fläche in Rotzel liege im Bereich Süßhof. Dort liegt auch die Laufenburger Vorzugsfläche für Windkraftanlagen. Die Erddeponie in Hochsal war ein Vorschlag der Stadt und für die Fläche in Luttingen gibt es schon ein konkretes Bauvorhaben. Andere Flächen seien weggefallen, so Krieger.

Für die Fläche in Luttingen liegt bereits ein Bauantrag der Naturenergie vor. Im November vergangenen Jahres wurde das Bauvorhaben bereits vorgestellt. Damals gab der Ortschaftsrat sein einstimmiges Einvernehmen. Eigentlich sollte in diesem Jahr bereits gebaut werden – doch Anschlussproblemen verzögerten die Umsetzung. Vor der jüngsten Gemeinderatssitzung stand die Teilfortschreibung 3.1 Freiflächen-Photovoltaik auch auf der Tagesordnung des Ortschaftsrats Luttingen. Ortschaftsrat Joachim Zipfel (CDU) äußerte die Sorge, dass die geplante Anlage in Luttingen für Spiegelungen im nahen Wohngebiet sorgen könnte. Ortsvorsteherin Michaela Kaiser (CDU) verwies darauf, dass diese Frage wahrscheinlich schon im November 2023 besprochen wurde. Sie erklärte, dass der Ortschaftsrat bei der erneuten Behandlung des erweiterten Antrages der Naturenergie Gelegenheit habe, solche Bedenken vorzubringen. Daraufhin erteilte der Ortschaftsrat der Beschlussvorlage, die nun im Gemeinderat besprochen wurde, sein Einvernehmen.

Ressort: Laufenburg

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