Raubtier

Wölfe sollen in Deutschland bald einfacher geschossen werden können

Um Weidetiere besser zu schützen, sollen Wölfe künftig einfacher geschossen werden können. Die Länder machen dafür Druck bei der künftigen Regierung. Die strebt dies im Koalitionsvertrag ohnehin an.  

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Bislang dürfen Wölfe nicht geschossen werden.  | Foto: Christian Charisius (dpa)
Bislang dürfen Wölfe nicht geschossen werden. Foto: Christian Charisius (dpa)
Der Bundesrat dringt auf rasche nächste Schritte für einen leichteren Abschuss von Wölfen zum Schutz von Weidetieren wie Ziegen und Schafen. Die Länderkammer forderte auf Antrag von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen die künftige Bundesregierung am Freitag auf, nationale Rechtsänderungen dafür vorzubereiten. Damit sollten nach Änderungen beim Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene dringend die Voraussetzungen für ein regional differenziertes "Bestandsmanagement" der Tiere in Deutschland geschaffen werden.

Die EU hat bereits ein Verfahren angestoßen, um den Mitgliedstaaten ein schärferes Vorgehen zu ermöglichen. Dazu soll der Schutzstatus des Wolfes von streng geschützt auf geschützt gesenkt werden.

Bislang dürfen Wölfe nicht geschossen werden

Der Bundesrat erklärte, die zunehmende Zahl und Dichte der Wolfsbestände führe zu anhaltender Besorgnis auf dem Land. Neben Schutzmaßnahmen wie Zäunen und Hunden bestehe "dringender zusätzlicher Handlungsbedarf", um das "Management" lokaler Wolfsbestände künftig flexibler zu gestalten.

Auch Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, den Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus unverzüglich in nationales Recht umzusetzen. Außerdem soll der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden. CDU-Umweltexpertin Anja Weisgerber sagte: "Wir müssen den Wolf auch in Deutschland bejagen, damit wir die Bestände gezielt klein halten."

Bisher dürfen Wölfe grundsätzlich nicht geschossen werden. Allerdings gibt es Ausnahmen: Etwa wenn ein Wolf mehrfach Nutztiere wie Schafe oder Ziegen gerissen hat. In diesem Fall darf er als Problemwolf abgeschossen werden. Allerdings ist der nötige Nachweis, dass derselbe Wolf für mehrere Risse verantwortlich ist, bisher sehr aufwendig. Zuständig sind die Bundesländer.

Bauernverband begrüßt die Initiative

Der Bauernverband begrüßte die Initiative: "Wir dürfen die Weidetierhaltung nicht länger einer weltfremden Wolfsromantik opfern", sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken der Rheinischen Post. Experten gehen davon aus, dass mit den von der künftigen Koalition geplanten Änderungen Problemwölfe leichter abgeschossen werden können. Die Senkung des Schutzstatus würde die Weichen für eine Populationskontrolle "im Sinne einer Zukunft für die Weidetierhaltung in Deutschland" stellen, so Krüsken.

In ganz Baden-Württemberg zählten die Behörden Ende des vergangenen Jahres drei sesshafte Tiere. Ein Rudel gibt es derzeit nicht. Deutschlandweit wurden zuletzt 209 Rudel gezählt. Die meisten davon in Brandenburg (58).
Schlagworte: Bernhard Krüsken, Anja Weisgerber
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