Reptilien-Hilfe
Wo Skorpione, Spinnen und Schlangen ein Zuhause finden
Wenn exotische Tiere gefunden oder von Behörden beschlagnahmt werden, nimmt der Freiburger Verein Dragonshelter diese auf. In der Zentrale des Vereins finden die Tiere ein Zuhause auf Zeit und im Idealfall irgendwann einen neuen Besitzer.
Mi, 11. Mai 2022, 10:00 Uhr
Stadtgespräch
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Das Terrarium von Pascal ist eines von rund 60 Terrarien, die in den Räumlichkeiten des Freiburger Vereins Dragonshelter an der Dreikönigstraße in der Wiehre stehen. Hier finden Reptilien und Amphibien ein neues Zuhause auf Zeit.
Seit 2019 gibt es den Verein, begonnen hat alles mit einer Idee des ersten Vorsitzenden Johannes Bockstaller und Lea Hinz. Damals arbeiteten beide in einer Freiburger Zoohandlung, in der Kunden immer wieder privat gekaufte Reptilien zurückgeben oder weitervermitteln wollten. Anfangs nahmen die beiden einige Tiere privat bei sich zuhause auf. Als alles größere Ausmaße annahm, entschieden sie sich zur Vereinsgründung. "Früher hätte ich mir nie vorstellen können, Schlangen zu halten", erinnert sich Lea. Mit der Zeit hat sie die Reptilien aber liebgewonnen und hält nun vier Königspythons in ihrer Wohnung.
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"Dr. Allan Grant", ein Waran, der sich schüchtern hinter einem Baumstumpf versteckt, wurde seinen alten Besitzern zu groß. Jetzt wohnt er bei Dragonshelter. Die ehemaligen Besitzer hatten sich bei dem Verein gemeldet und ihr Problem geschildert. Der nahm sich dem Waran an und hofft, ihn irgendwann an neue Besitzer oder einen Zoo weitervermitteln zu können. Bis zur Vermittlung bleiben die Tiere bei Dragonshelter. Abgegeben werden sie nur, nachdem die neuen Besitzer bewiesen haben, dass sie den Tieren ein gutes neues Zuhause geben können und die Tiere probeweise eine Zeitlang bei sich wohnen hatten.
"Hübsche Tiere vermitteln wir schnell", sagt Johannes Bockstaller. Dunkelbraune Pythons oder lahme Chamäleons bleiben oft jahrelang bei dem Verein.
Der Verein Dragonshelter ist ein gemeinnnütziger Verein zum Schutz von Reptilien, zur Aufnahme von Tieren, Fachberatung und Vermittlung in Freiburg. Der Verein ist ehrenamtlich mit Bildungsauftrag.
Mehr Infos auf dragon-shelter.de
und auf Instagram.
Seit Kurzem ist der Verein als Tierheim anerkannt worden. "Dadurch können wir Förderungsgelder bekommen und die Tiere besser vermitteln", erklärt Johannes Bockstaller. Schon seit der Vereinsgründung habe man darauf gewartet, Corona verlängerte den Bearbeitungsprozess. Langfristig soll das auch für Besucher Auswirkungen haben. "Irgendwann wollen wir es möglich machen, dass man auch einfach zum Schauen vorbeikommen kann", sagt Johannes Bockstaller. Bisher ist das nur nach Absprache möglich, denn alle Vereinsmitglieder sind ehrenamtlich neben ihren Hauptberufen beim Dragonshelter. Dann säubern sie die Terrarien und füttern die Tiere – und lassen manchmal Chamäleons, Vogelspinnen oder Geckos über ihre Arme krabbeln.
Manche der Tiere, die bei dem Verein landen, finden dort nicht nur ein Zuhause auf Zeit, sondern eine dauerhafte Heimat. Einige Schlangen und Spinnen "gehören zum Team dazu", erklärt Lea und lacht. Sie kommen mit, wenn der Verein Schulungen für Feuerwehrleute oder Workshops in Schulklassen organisiert. "Ich habe schon einigen Leuten die Angst vor Spinnen nehmen können", sagt Johannes Bockstaller stolz. Einer seiner Tricks: Alle Spinnen heißen wie alte Damen. "Und wer hat schon Angst vor einer Heidrun?", fragt Johannes Bockstaller und lacht.
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Schulung: Warum die Vörstetter Feuerwehr mit Vogelspinnen und Riesenschlangen geübt hat
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