"Wir möchten in Deutschland bleiben"
ZISCH-INTERVIEW mit Susanne Kraft, Leiterin eines Flüchtlingsheims, und den Flüchtlingskindern Rigerta und Adrian Memishaj.
Lovis Beyerle, Linda Eisenberg, Klasse 4b, Rosenburgschule & Müllheim
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Wie ist das Leben in einem Flüchtlingsheim? Lovis Beyerle und Linda Eisenberg aus der Klasse 4b der Rosenburgschule Müllheim haben zwei Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Efringen-Kirchen interviewt, Rigerta und Adrian Memishaj, sowie die Heimleiterin Susanne Kraft.
Zisch: Was ist Ihre Aufgabe in der Gemeinschaftsunterkunft?
Kraft: Ich bin die Heimleiterin. Meine Aufgaben sind, die Personalakten zu führen und die Zimmerbelegung zu organisieren. Das heißt, ich entscheide, wer in welches Zimmer kommt, und ich gebe den Leuten jeden Monat ihr Geld. Und wenn es Streit gibt, dann versuche ich, zusammen mit den Sozialbetreuern den Streit zu schlichten.
Zisch: Wie lange arbeiten Sie schon in der Gemeinschaftsunterkunft?
Kraft: Seit einem Jahr und einem Monat. Da wurde die Gemeinschaftsunterkunft eröffnet.
Zisch: Wieso haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Kraft: Ich finde es sehr spannend, mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu arbeiten, weil ich selbst lange im Ausland gelebt habe.
Zisch: Aus welchen Ländern kommen die Leute?
Kraft: Aus Syrien, Afghanistan, Iran, Irak, Kosovo, Albanien, Serbien, Mazedonien, Nigeria, Eritrea, Gambia und Kamerun.
Zisch: Wie viele Kinder sind im Flüchtlingsheim?
Kraft: Es sind zurzeit 68 Kinder in unserem Heim.
Zisch: Was war Ihr schönstes Erlebnis hier in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge?
Kraft: Letztes Jahr im Sommer haben die Flüchtlinge für uns Helfer ein Fest organisiert. Das war sehr schön! Außerdem ist es immer schön, wenn ein Baby geboren wird. Zurzeit gibt es hier vier Babys.
Zisch: Wie alt seid ihr?
Rigerta: Ich bin 13 Jahre alt.
Adrian: Ich bin neun Jahre alt.
Zisch: Aus welchem Land kommt ihr?
Rigerta und Adrian: Aus Albanien.
Zisch: Wie lange seid ihr auf der Flucht gewesen?
Rigerta und Adrian: Drei Tage.
Zisch: Sind alle aus eurer Familie mitgekommen?
Rigerta und Adrian: Ja, vier Kinder und Papa und Mama.
Zisch: Wie lange seid ihr schon hier in der Gemeinschaftsunterkunft?
Rigerta und Adrian: Einen Monat waren wir in Karlsruhe, und seit einem Jahr sind wir schon hier.
Zisch: Wie gefällt es euch in der Gemeinschaftsunterkunft?
Rigerta und Adrian: Es geht. Wir haben zwei Zimmer, es gibt hier viele Kinder und eine andere albanische Familie. Zuerst waren wir die einzigen Leute aus Albanien. Aber es ist gut hier.
Zisch: Wie gefällt es euch in der Schule?
Rigerta und Adrian: Gut.
Rigerta: Adrian geht in die zweite Klasse, und ich bin in der sechsten Klasse.
Zisch: Was macht ihr in eurer Freizeit?
Rigerta und Adrian: Hier spielen oder deutsche Wörter lernen.
Zisch: Was ist euer größter Wunsch?
Rigerta und Adrian: Hier in Deutschland bleiben.
Zisch: Was war euer schönstes Erlebnis?
Rigerta und Adrian: Vieles. Wir haben deutsche Feste kennengelernt und Deutsch gelernt. Das ist uns wichtig!
Nach dem Interview zeigten Rigerta und Adrian den Zisch-Reporterinnen, wo sie wohnen. Dort trafen sie auch die Mutter, die Lovis und Linda sofort herzlich in die Arme nahm. Anschließend spielten sie zusammen auf dem Spielplatz Fußball. Als Lovis und Linda gehen mussten, waren sich alle einig, dass sie sich bald wieder besuchen wollen.