"Wir hatten nur dabei, was wir tragen konnten"
ZISCH-INTERVIEW mit Anna Hausdorf über ihre Flucht.
Jakob Güdemann, Klasse 4b, Talschule & Wehr
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Zisch-Reporter Jakob Güdemann aus der Klasse 4b der Talschule in Wehr hat seine Omi Anni, Anna Hausdorf, 86 Jahre alt, interviewt.
Hausdorf: Das war im Zweiten Weltkrieg, und wir lebten in Litauen. Da wir deutschstämmig waren, mussten wir, als die Russen kamen, flüchten.
Zisch: Mit was seid ihr geflüchtet?
Hausdorf: Am Anfang hatten wir noch einen Wagen und Pferde, die wurden uns aber gestohlen. Dann mussten wir mit dem Zug weiterfahren, aber oft mussten wir auch weite Strecken laufen.
Zisch: Wie war das auf der Flucht?
Hausdorf: Geflüchtet sind wir am 30. Juli 1944 nach Westpreußen. Am 21. Januar 1945 flüchteten wir weiter nach Mecklenburg, wo wir Mitte Februar 1945 ankamen.
Zisch: Was hattet ihr denn dabei?
Hausdorf: Nur die Sachen, die jeder tragen konnte – etwas zum Anziehen.
Zisch: Wie viele Personen wart ihr?
Hausdorf: Meine Mutter und meine vier Geschwister: Ich war 13 Jahre alt, meine Brüder zehn und elf, meine Schwestern acht und sechs Jahre alt. Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt schon an Tuberkolose gestorben.
Zisch: Hattet ihr auch was zum Spielen?
Hausdorf: (lacht) Nein, es war Winter und sehr kalt, und wir hatten keine Spielsachen. Wir hatten an manchen Tagen kaum etwas zu essen.
Zisch: Bist du froh, dass du geflüchtet bist?
Hausdorf: Ja, natürlich.
Zisch: Und wie lebst du heute?
Hausdorf: Ich habe eine schöne Wohnung und bin zufrieden.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.