"Wir brauchen keine Besserwisser"
BZ-INTERVIEW mit 10 000-Meter-Olympiasieger Haile Gebrselassie über sein Comeback, die Liebe zum Boxen, die Absage an den Marathon und über Äthiopien.
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ADDIS ABEBA. "Haile, Haile". Jubelnde Menschen umringen den neun Jahre alten Daimler. An jeder Kreuzung der Fünf-Millionen-Metropole Addis Abeba geht das so. Wer sich anschickt, mit Haile Gebrselassie die äthiopische Hauptstadt zu durchqueren, wird Zeuge allfälliger Huldigungen und braucht reichlich Zeit. Zeit für ein Interview. Unser Redakteur Johannes Bachmann unterhielt sich mit dem zweimaligen 10 000-Meter-Olympiasieger und 15-fachen Weltrekordler über sein Comeback, die Liebe zum Boxen und die Absage an den Marathon.
BZ: Im vergangenen Sommer haben Sie wegen Beschwerden an der Achillessehne auf Starts bei der Golden-League-Serie verzichtet. Was tut ein Mann, der fürs Laufen lebt, wenn er nicht laufen kann?Gebrselassie: Ich laufe seit einem Jahrzehnt in der Weltspitze, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Nicht zu laufen, das war eine schmerzhafte Erfahrung. So hab' ich mich halt um meine Geschäfte gekümmert. Kopfarbeit ist mindestens so anstrengend wie anderthalb Stunden morgens und abends Lauftraining. Jetzt sind die Beschwerden verschwunden. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, etwas, was man lange vermisst hat, wieder tun zu können. Ich kann wieder nach vorne ...