Wildtierverbot im Zirkus?
Grüne und Linke wollen, dass Tiger, Affen und Co. nicht mehr auftreten – die FDP möglicherweise auch.
Laura Steinke
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BERLIN. Grüne, FDP und Linke wollen gemeinsam die Diskussion über ein Verbot von Wildtieren im Zirkus zum Thema im Bundestag machen. Affen, Elefanten, Giraffen und Löwen seien durch die Haltung in Zirkussen und das ständige Reisen gefährdet, kritisieren die Grünen. Die drei Oppositionsparteien wollen in der nächsten Sitzung des zuständigen Bundestagsausschusses für Landwirtschaft eine öffentliche Anhörung durchsetzen. Haben sie damit Erfolg, könnte die Anhörung im Oktober stattfinden.
Die Linke unterstützt die Verbotsforderung. "Zirkusattraktionen, in denen Wildtiere zur Schau gestellt werden, sind nicht mehr zeitgemäß und aus Tierschutzsicht abzulehnen", sagte die Linken-Abgeordnete Amira Mohamed.
Die FDP schließt sich der Forderung nach einem generellen Verbot bislang nicht an. Die Partei will die geforderte Anhörung abwarten. Die Überprüfung in Zirkussen zeige, dass es Wildtieren auch gut gehen kann. "Es gibt schlechte Zirkusse und eben gute Zirkusse", sagte Gero Hocker, agrarpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Gegen die Schlechten gelte es, "mit den Mitteln des Rechtsstaates entschieden vorzugehen".
Das Landwirtschaftsministerium vertritt den Standpunkt, dass nicht generell bewiesen werden könne, dass Wildtiere beim Transport und in der Zirkushaltung leiden. Das Ministerium versicherte nach einer Anfrage von Grünenpolitikerin Künast, dass der Tierschutz fortlaufend geprüft werde. Dabei arbeitet das Ressort von Ministerin Julia Klöckner (CDU) mit den Zirkusbetreibern zusammen.
Ralf Huppertz, zweiter Vorsitzender des Verbands deutscher Circusunternehmen, sagt, dass die Leitlinie für den Umgang mit Tieren im Zirkus überarbeitet werde. Dabei gehe es um Vorgaben für eine Mindestgröße der Gehege und welche Spielsachen den Tieren zur Verfügung gestellt werden müssten.