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Wohngeld

Wieder macht Freiburgs Wohngeldstelle zu, um Anträge abzuarbeiten

Jens Kitzler
  • Fr, 05. Juli 2024, 17:15 Uhr
    Freiburg

     

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Von 8. bis 19. Juli ist die Freiburger Wohngeldstelle nur per Mail oder Post erreichbar. Bereits zum dritten Mal macht sie dicht, um aufgestaute Anträge abzuarbeiten.

Am Fahnenbergplatz befindet sich die Wohngeldstelle  | Foto: Thomas Kunz
Am Fahnenbergplatz befindet sich die Wohngeldstelle Foto: Thomas Kunz

Vom 8. bis zum 19. Juli werden die Mitarbeitenden der städtischen Abteilung Wohngeld und Wohnungssuche weder vor Ort noch telefonisch erreichbar sein. In dieser Zeit will die Behörde erneut daran gehen, den aufgestauten Berg nicht bearbeiteter Anträge abzubauen. Derzeit liegen nach Angaben der Stelle noch rund 5000 offene Anträge auf Halde. Im April allerdings sei ein Wendepunkt erreicht worden, seitdem würden mehr Anträge bearbeitet als neue hereinkommen. Bereits im November 2023 und im April dieses Jahres hatte die Behörde ihre Türen geschlossen, um der Lage Herr zu werden.

Innerhalb der zwei Klausurwochen steige für die Mitarbeitenden die effektive Bearbeitungszeit für Anträge, heißt es in einer Mitteilung des Rathauses. Das Personal teilte sich auf in vier Teams. "Jedes Team kümmert sich um einen Schwerpunkt, zum Beispiel komplexe Anträge aus dem Zeitraum vor der Wohngeldnovelle", heißt es in der Mitteilung. "Komplex sind Anträge etwa bei Haushalten, die (mehrmals) umgezogen sind, wechselnde Haushaltsmitglieder und Einkommen haben oder in denen sich die berufliche Situation verändert hat. Diese Anträge erfordern viel Recherche."

Die Wohngeldstelle kommt schon seit einigen Jahren der Zahl eingereichter Anträge kaum noch hinterher. Gründe waren zunächst organisatorische Probleme und eine deutlich gestiegene Zahl von Anträgen. Im Januar 2023 trat zudem die Wohngeldreform in Kraft, was die Zahl der zu bearbeitenden Akten um rund 80 Prozent nach oben schnellen ließ. Die Kommunen hatten im Vorfeld nur wenig Zeit, dafür ihr Personal aufzustocken. "Insgesamt wurden im Jahr 2023 über 12.000 Anträge auf Wohngeld und Lastenzuschuss gestellt", gibt die städtische Abteilung Wohngeld und Wohnungssuche bekannt.

Ressort: Freiburg

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Kommentare (21)

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Anton Behringer

10009 seit 14. Apr 2018

Seit Jahren das gleiche Spiel:
Die BZ veröffentlicht einen Artikel, bei dem sie diplomatisch formuliert „maximales Verständnis für Verwaltungsversagen“ an den Tag legt.
Diverse Foristinnen und Foristen üben zurecht Kritik und schon kommen – Trollen gleich – die diversen Foristen, die Rathaus und BZ oft beispringen und mit persönlichen Angriffen vom Unvermögen der Verwaltung z.B. in Sachen Wohngeld ablenken.
Die BZ duldet es zumeist, bzw. drückt oft die Augen zu.
Schwach, aber durchschaubar.

Ein Verwaltungsapparat mit ca. 4000 Mitarbeiter*innen bekommt es über viele Monate nicht gebacken, Sonderbelastungen derart zu administrieren, dass man zumindest nicht zum Äußersten greifen muss, und Bürger wochenlang aussperrt, um die Hausaufgaben zu erledigen.

Das ist das genaue Gegenteil einer smarten, sozialen Stadt!

Georg Berberig

1069 seit 7. Okt 2020

Frau Bärbel Frei hier hat recht:
Wenn mehr bezahlbarer Wohnraum wie z.B. Metzgergrün erhalten würde, dann würde die Wohngeldstelle auch nicht so mit Anträgen belastet.
Nicht jede Wohnung muß in allen Aspekten Topniveau sein. Solange sie noch bezahlt werden kann, und sie so heimelige Gärten hat wie im Metzgergrün.

Das Dilemma der Wohngeldstelle ist eigentlich nur eine nachgeschaltete Baustelle:
Das Wohngeld selber ist ein behelfsmäßiger Notnagel, um die größten Probleme mit bezahlbarem Wohnen abzupuffern.

Wohngeld in Milliardenhöhe fließt monatlich und jährlich direkt weiter in die Taschen der oft reichen Immobilienbesitzer und -fonds, ohne irgendwas strukturell zu verändern oder verbessern.

Das gleiche Geld stattdessen investiert in den Erhalt oder die Schaffung wirklich bezahlbaren Wohnraums wäre viele besser und sinnvoller angelegt.
Z.B in die bei Kleineschholz so dringend beschworenen besseren Förderprogramme.


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