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Wieder ein Weltrekordlauf

Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge verbessert in Berlin die Bestmarke auf 2:01:09 Stunden.  

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Lauter Läufer: 45000 Menschen hatten sich für den Berlin-Marathon in diesem Jahr angemeldet. Foto: Andreas Gora (dpa)

Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge ist in Berlin zu seinem nächsten Weltrekord gestürmt. Der 37-jährige Kenianer lief die 42,195 Kilometer am Sonntag in 2:01:09 Stunden, für die bisherige Bestmarke hatte Kipchoge 2018 an gleicher Stelle in 2:01:39 Stunden gesorgt. Zunächst sah es sogar fast so aus, als könnte er als Erster in einem offiziellen Rennen die Zwei-Stunden-Marke unterbieten.

Vor drei Jahren war der zweimalige Olympia-Champion (2016 und 2021) in Wien als erster Mensch unter zwei Stunden über die klassische Distanz geblieben. Da dieser Lauf allerdings nicht-öffentlich war und unter Laborbedingungen (unter anderem 41 regelmäßig ausgetauschte Tempomacher) stattfand, gilt die Zeit von 1:59:40 Stunden nicht als Weltrekord.

"Ich bin so froh über meine Vorbereitung, das Team um mich herum, und auch das neue Material hat funktioniert", sagte Kipchoge nach seinem Rekordlauf in der ARD. Auf die Frage, ob er nach Berlin zurückkehren wolle, um die Grenze von zwei Stunden anzugreifen, bat er, das an einem anderen Tag zu besprechen. "Ich muss erst einmal realisieren, was passiert ist, dann sehen wir weiter", sagte Kipchoge.

Nach etwas Regen in der Nacht waren die äußeren Bedingungen beim Start um 9.15 Uhr mit stark bewölktem Himmel, milden Temperaturen und kaum Wind sehr günstig für ein schnelles Rennen. Geführt von seinen Tempomachern schlug Kipchoge von Beginn an Weltrekordtempo an und lag nach einem Drittel der Distanz schon 40 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke. Nur der äthiopische Außenseiter Andamlak Belihu konnte folgen, Vorjahressieger Guye Adola – ebenfalls aus Äthiopien – nicht.

An der Halbmarathon-Marke kam das Führungsduo hinter den Tempomachern nach kaum zu fassenden 59:51 Minuten vorbei. "Mein Plan war, die erste Hälfte schnell zu laufen", erklärte Kipchoge. Der letzte Helfer stieg schon wenig später aus, nach gut 25 Kilometern setzte sich Kipchoge von Belihu ab und lief fortan als Solist nur noch gegen die Uhr. Ganz konnte er das Tempo der ersten Hälfte vor Hunderttausenden von Zuschauern entlang der Strecke nicht halten, trotzdem unterbot er den bisherigen Weltrekord noch um eine halbe Minute.

Für Kipchoge war es der insgesamt vierte Erfolg beim Berlin-Marathon, damit ist er nun gemeinsam mit dem Äthiopier Haile Gebrselassie Rekordsieger beim größten deutschen City-Lauf. Gebrselassie siegte dort von 2006 bis 2009 und lief dabei ebenfalls zwei Weltrekorde.

Zweiter wurde am Ende der Kenianer Mark Korir in 2:05:58 Stunden vor dem Äthiopier Tadu Abate, der 2:06:28 Stunden brauchte. Bester Deutscher war als Elfter Haftom Welday. Der gerade eingebürgerte Hamburger, der aus der äthiopischen Krisenregion Tigray floh, lief in 2:09:06 Stunden persönliche Bestzeit. "Es hat alles wunderbar geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte Welday.

In der drittbesten je gelaufenen Frauen-Zeit siegte die Äthiopierin Tigist Assefa. Die 28-Jährige steigerte den Streckenrekord auf 2:15:37 Stunden. Schneller waren nur die Kenianerin Brigid Kosgei, die vor knapp drei Jahren in Chicago den Weltrekord auf 2:14:04 Stunden schraubte, sowie die Britin Paula Radcliffe. Sie hatte 2003 in London in 2:15:25 Stunden die vorherige Bestmarke aufgestellt.

Insgesamt hatten sich rund 45 000 Läuferinnen und Läufer für das Rennen durch die Berliner Innenstadt angemeldet.

Ressort: Leichtathletik

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 26. September 2022: PDF-Version herunterladen

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