Studierendenwerk

Wie war’s beim Freiburger Soirée franco-allemand in der Mensabar?

Der Tag der deutsch-französischen Freundschaft wird in Freiburg mit Live-Musik und Drag-Bingo gefeiert. Das studentische Publikum ist zumeist bilingual unterwegs – doch es hätten mehr Leute in der Mensabar Platz gehabt.  

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Die Band Chanson Trottoir (von links):...larinette und Till Minzea an den Drums  | Foto: Emma Kremer
Die Band Chanson Trottoir (von links): Momo Lebron am Bass, Quique Carrica mit Gitarre und Gesang, Gido Martis mit Klarinette und Till Minzea an den Drums Foto: Emma Kremer

Der Anlass

Anlass des Soirée franco-allemand war – wie könnte es anders sein – der Tag der deutsch-französischen Freundschaft am 22. Januar. Seit 1963 feiern Deutsche und Franzosen diesen Tag und damit auch die Versöhnung der beiden Länder.

Die Veranstalter

Die Veranstalter sind das Studierendenwerk Freiburg (SWFR) samt dessen internationalen Clubs mit Unterstützung durch Eucor. "Kultur von Studierenden für Studierende" fasst es Organisator Lukas Spinner zusammen. Besonders bereichernd sei auch, dass das Team durch viele unterschiedliche Nationalitäten ganz verschiedene Perspektiven mitbringe. "Das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg", so sein Kollege Cem-Okan Benli, "für mich ist das Wichtigste, dass alle Spaß haben."

Die Stimmung

Trotz der lauten und rockigen Klänge der Band ist das Ambiente in der Mensabar am Mittwochabend eher ruhig. Bei entspannter Plauderstimmung begegnen sich Freunde, Kommilitonen und auch neue Gesichter an den Stehtischen. Hin und wieder wird ein wenig getanzt, die meisten sind aber eher zum Quatschen bei einem kühlen Getränk gekommen.

Der Star des Abends

Für seine "Premiere als Frau" erntet die Drag Queen Étienne Badot lautstarken Applaus. "Sind wir Männer, sind wir Frauen? Sind wir Französisch oder Deutsch?", ruft Étienne ins Publikum. Vielleicht muss man sich ja auch gar nicht festlegen, findet er, heute werde die Fluidität auf allen Ebenen gefeiert. Mit pink-lila Perücke, langem Rock und buntem Make-up fühlt sich Étienne sichtlich wohl auf der Bühne und flirtet charmant mit dem Publikum. Paris, das ist die Stadt des Drag und der Gender Fluidity, erklärt er. Gerade deshalb sei es wichtig, am Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft auch diesem Teil der französischen Kultur Raum zu geben.

Drag Queen Étienne Badot in der Mensabar  | Foto: Emma Kremer
Drag Queen Étienne Badot in der Mensabar Foto: Emma Kremer

Das Quiz

Von sehr leicht ("Was wird heute gefeiert?") bis etwas schwieriger ("Welche*r berühmte Philosoph*In und Ärzt*In hat in Freiburg und Straßburg gelebt?") reichen die Fragen bei dem von Étienne Badot geleiteten Drag Quiz. Am Ende gewinnen sogar zwei Teams. Der Preis: Zwei Flaschen Cider, die direkt geöffnet und untereinander geteilt werden.

Die Band

Ganz einfach ist es nicht, die Musik von "Chanson Trottoir" zu beschreiben. "Indie, Rock, Folk, avec une attitude de Punk", versucht sich Frontsänger Quique Carrica. Obwohl die Texte überwiegend auf Französisch sind, hört man doch auch ein paar spanische Klänge heraus – Quique kommt aus Madrid. Ganz im Sinne des Abends ist eine genaue Definition des Stils aber auch gar nicht nötig. Hauptsache, dem Publikum gefällt es und die Musiker haben Spaß! Den sieht man der vierköpfigen Band, die extra für den Auftritt von Köln angereist ist, auf jeden Fall an. Der Abend in Freiburg dient auch als Auftakt für ihre kleine Tour, mit der sie ihr neues Album "L’araignée" promoten wollen.

Das Publikum

"Ich spreche die Sprache Molières, soll ich auch die Sprache Schillers sprechen?", fragt Étienne Badot zu Beginn der Veranstaltung. Dass das Publikum am Tag der deutsch-französischen Freundschaft mindestens bilingual ist, überrascht kaum. Erstaunlich dagegen ist, wie wenige den Weg am Mittwochabend in die Mensabar gefunden haben. Woran das liegen könnte? "Die Tickets kosten mehr als sonst", überlegt ein Gast, "außerdem ist Klausurenphase." Zu wenig Werbung im Voraus, findet eine andere Besucherin.

Trotzdem sind im Publikum auch die ein oder anderen Fans dabei: "Ich bin für die Band gekommen", verrät eine Studentin und überlegt, ob sie im Anschluss vielleicht noch ein bedrucktes T-Shirt am Merch-Stand kaufen soll. Von den anfänglich etwa 30 Gästen sind am Ende nur noch 5 über - aber die geben alles! Bis zum Schluss tanzt die kleine Gruppe vor der Bühne, jubelt nach jedem Song und geht am Ende noch einmal zu den Musikern, um sich für den tollen Abend zu bedanken.

Fazit

Schön war’s, aber mit ein paar mehr Leuten wäre es noch cooler gewesen, sind sich Veranstalter, Band und Gäste wohl einig. Aber trotzdem: Gute Musik, spannende Gespräche, neue Leute – viel mehr muss es für einen gelungenen Mittwochabend ja manchmal auch gar nicht sein.

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