Zeitung in der Schule
Wie sieht die Arbeit eines Feldberg-Guides aus?
Matteo Engesser ist Feldberg-Guide und weiß sehr viel über die Natur dort oben. Doch was genau macht er eigentlich? Eine Zisch-Klasse hat mit ihm gesprochen.
Selma Wegerer, Milena Glogau, Marina Martinez, Frederic Littkopf, Fine Finger, Klasse 4b, Pestalozzi-Grundschule (Freiburg)
Fr, 24. Nov 2023, 8:51 Uhr
Zisch-Texte
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Zisch: Was macht ein Ranger? Bist du so etwas wie ein Förster?
Engesser: Ranger kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "hauptamtlicher Naturschutzdienst". Somit ist er oder sie ein Beamter oder eine Beamtin. Konkret auf dem Feldberg ist das Achim Laber, der beim Regierungspräsidium Freiburg angestellt ist und damit die Außenstelle auf dem Feldberg besetzt. Die Arbeit eines Rangers unterscheidet sich dabei von der eines Försters. Kurz gesagt kümmert sich ein Ranger um sein Naturschutzgebiet. Das bedeutet, dass er dafür sorgt, dass sich die Pflanzen, Tiere und Besucher*innen dort wohl fühlen. Ein Förster kümmert sich um seinen Wald, insbesondere die Bäume, die dort wachsen oder gefällt werden sollen.
Zisch: Wie wird man Ranger oder Guide?
Engesser: Ranger wird man, indem man eine Ausbildung oder Studium zu einem "grünen" Beruf absolviert. Das kann beispielsweise ein Förster sein. Anschließend bewirbt man sich auf eine Rangerstelle. Wenn man angenommen wird, ist man Ranger. Guide kann hier oben auf dem Feldberg jeder werden, der sich für die Natur interessiert, gerne draußen unterwegs ist und sich dann von den festangestellten Mitarbeitern des Naturschutzzentrums Südschwarzwald im Haus der Natur ausbilden lässt.
Zisch: Kennst du dich gut mit Tieren aus? Welche Tiere sind hier am Feldberg besonders?
Engesser: Ich kenne einige Tiere, aber bei weitem nicht alle. Vermutlich nicht mal alle Tiere, die es Feldberg gibt, denn es sind so viele. Ich kenne jedoch die klassischen Wald-, Feld- und Wiesenbewohner des Schwarzwaldes. Es gibt viele besondere Tiere hier am Feldberg, von denen ich drei ganz besonders finde. Erstens das Auerhuhn, den größten Hühnervogel Europas, zweitens den Dreizehenspecht mit seiner gelben Kappe und drittens den badischen Riesenregenwurm, den die wenigsten kennen.
Zisch: Wie sieht dein Tagesablauf aus?
Engesser: Mein Tagesablauf als Guide am Feldberg kann sehr unterschiedlich sein. Im Sommer gebe ich neben Geländeführungen für Erwachsene auch Führungen, die auf Kinder abgezielt sind und weiteres Programm beinhalten. Dabei kann die Dauer der Veranstaltung und auch das Alter der Kinder stark variieren. Im Winter gebe ich einerseits Schneeschuhführungen und andererseits Indoor-Veranstaltungen, wie das Räuber- oder das Wolfsabzeichen.
Zisch: Hat sich die Arbeit im Naturschutzgebiet Feldberg durch den Klimawandel verändert?
Engesser: Meine Arbeit hat sich bisher nur insofern verändert, dass mich häufiger Personen während meiner Führungen darauf ansprechen und ich diesen erkläre und zeige, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Feldberg hat, beziehungsweise haben könnte.
Zisch: Kommen viele Schulklassen hierher? Woher kommen die Schulklassen?
Engesser: Zum Ende und zu Beginn des Schuljahres gebe ich die meisten Führungen mit Schulklassen. Da in diesen Zeiträumen häufig Schullandheime stattfinden, kommen da sehr viele Schulklassen an den Feldberg.
Zisch: Wie findest du es, Guide zu sein?
Engesser: Mir macht es großen Spaß, Guide zu sein. Das Besondere daran ist, dass man mit Menschen zusammen in der Natur unterwegs ist – zwei Dinge, die mir sehr viel Freude bereiten. Gleichzeitig ist es für mich eine gute Übung mit Schulklassen zu arbeiten, da ich anstrebe, einmal Lehrer zu werden.
Zisch: Welche Ausrüstung brauchst du?
Engesser: Ich als Guide brauche meine Wanderhose, meine Wanderschuhe, mein Hemd und eine Trinkflasche. Außerdem sollte man für jedes Wetter am Berg vorbereitet sein. Ansonsten nehme ich gerne noch Bilder mit, auf denen die scheuen Tiere zu sehen sind, da wir ihnen in der Regel während der Führung nicht begegnen. Zur Sicherheit habe ich auch immer ein Erste-Hilfe-Set dabei.
Zisch: Bist du mehr am Tag oder in der Nacht unterwegs?
Engesser: Meine Führungen finden ausschließlich tagsüber statt.
Zisch: Was würdest du dir wünschen, wenn du drei Wünsche frei hättest?
Engesser: Bezogen auf den Feldberg würde ich mir wünschen, dass sich die Auerhuhn-Population stabilisiert. Außerdem, dass alle Besucher*innen des Feldbergs die Natur bewundern und gemeinsam helfen, sie zu erhalten. Zuletzt wünsche ich mir, dass noch viele Schulklassen zu uns an den Feldberg kommen, um ihr Junior-Ranger-Abzeichen zu machen.
Zisch: Vielen Dank für das Interview!
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