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Bundesliga

Wie sich die Spielerinnen des SC Freiburg vorbereiten

Die Erstliga-Fußballerinnen des SC Freiburg haben sich in Elbigenalp (Österreich) auf die neue Spielzeit vorbereitet. Unser Redakteur Andreas Strepenick hat sie dort besucht.  

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Ein starkes Team: die   SC-Frauen in den Tiroler Bergen  | Foto: FLORIAN BILGER FOTODESIGN
Ein starkes Team: die SC-Frauen in den Tiroler Bergen Foto: FLORIAN BILGER FOTODESIGN
Das Gras riecht feucht und schwer hier oben im Lechtal. Die Bauern haben damit begonnen, die Wiesen zu mähen. Es ist eine gute Zeit dafür. Tagsüber hat die Sonne noch Kraft in den Bergen Tirols, aber die Nächte sind schon kühl Ende August und kündigen an, dass der Sommer nicht mehr lange dauern wird. Das kleine Tal auf über 1000 Höhenmetern ist gerade breit genug, dass man sich nicht beengt fühlt, denn im Süden und im Norden reiht sich ein Zweitausender an den anderen. Es ist eine Berglandschaft wie aus alten Heimatfilmen. Sie beruhigt, sie erzählt von der Kraft der Natur. "Das hat was, wenn ich morgens aufstehe und auf die Alpen schauen kann", sagt Sarah Puntigam.

Puntigam ist eine von 21 Fußballerinnen, die eine Woche lang trainiert haben in Elbigenalp im Lechtal, an einem Ort, der nur schwer zu erreichen ist und deshalb auch so wunderbar abgeschieden liegt. Die Fußballerinnen des Erstligisten SC Freiburg absolvierten ein hartes Programm, aber sie taten das gern und lachten viel, außer vielleicht abends um 20.30 Uhr, als Chefcoach Jens Scheuer auch noch zu einer Gymnastikstunde bat – zusätzlich zu den zwei Trainingseinheiten täglich auf dem hingebungsvoll gepflegten Platz des Sportvereins Elbigenalp. "Am liebsten spielen die Mädels natürlich Fußball", sagt Scheuer: "Barcelona, das ist eine Trainingsform Vier gegen Vier." Dehnen und Strecken am späten Abend hingegen würden die 21 Frauen "gerne weglassen". Vielleicht auch, um einfach ins Bett gehen und schlafen zu dürfen, oder um wenigstens eine Stunde am Ende des Tages für sich allein zu haben. Doch Scheuer, seit zwei Jahren Trainer des Bundesligisten, absolviert ein Rundumprogramm mit seinem Team, und die Gymnastik gehört dazu. "Es ist ganz wichtig, dass wir den Bewegungsapparat geschmeidig halten und damit auch Verletzungen vorbeugen", sagt er.

Es ist jetzt nicht unbedingt so, dass die SC-Frauen stur Kraft und Kondition bolzen in Tirol. Eher schon feilt Scheuer "im technisch-taktischen Bereich", geht Positionsabläufe durch und übt "Defensiv- und Offensivverhalten". Das Training ist ambitioniert, aber nicht grenzwertig hart. "Wir reduzieren die Intensität so, dass wir uns im körperlichen Bereich nicht verbrennen, sondern eher für den taktischen Bereich und für den Kopf trainieren als für die Beine."

Lina Magull, eine von sechs Nationalspielerinnen, die bei der EM in den Niederlanden dabei waren, schwärmt von dem "schönen Feeling" in Elbigenalp. "Wenn man rausguckt, fühlt man sich sehr wohl hier." Laura Benkarth, SC-Kapitänin und Nummer zwei im Tor der deutschen Nationalelf, ist dankbar dafür, dass sie sich in Elbigenalp "noch einmal voll auf die Saison vorbereiten und konzentrieren und die letzten Feinabstimmungen vornehmen kann".

Die neue Saison beginnt schon in einer Woche, am Sonntag, 3. September, um 14 Uhr mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg, und man spürt, wie sehr die Frauen sich darauf freuen. "Wir haben 2016/2017 eine überragende Saison gespielt und 47 Punkte geholt", erinnert Torhüterin Benkarth.

"Daran wollen wir natürlich anknüpfen." Die Nationalspielerinnen Puntigam, Magull, Benkarth, Hasret Kayikci, Lena Petermann und Carolin Simon machen den SC zu einem Kandidaten, der an guten Tagen nun auch die ganz Großen schlagen kann im deutschen Frauenfußball. Das Team blieb im Kern zusammen, während die Mannschaft hinter der Mannschaft, der sogenannte Staff, wie Managerin Birgit Bauer ihn nennt, sich kontinuierlich vergrößert hat. 14 Betreuer waren bis zum Freitag in Elbigenalp dabei: Chefcoach Jens Scheuer, die beiden Co-Trainer André Olveira und Willi Waibel, Torwarttrainer Ingo Zschau, die beiden Athletiktrainer Jonathan Schaller und Lena Zahn, Sportwissenschaftler Hubert Mahler, Betreuerin Melanie Bauer, die Physiotherapeuten Johannes Blume und Matthias Reepen, Pressesprecher Felix Scharte, eine Ärztin, der Busfahrer – und natürlich Birgit Bauer selbst. "Wir haben hier alles was wir brauchen", sagt die dienstälteste Managerin der Frauen-Liga über Elbigenalp. "Wir kennen die Menschen, und sie kennen uns."

Bauer schwärmt von der "tollen Mannschaft", die sie jetzt, nach fast zwei Jahrzehnten im Oberhaus, um sich herum versammeln konnte. "Aber das allein ist nicht alles", sagt sie. "Du musst auch etwas Tolles aus der Mannschaft machen."

Ressort: Frauenfussball

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